Daniel Rafecas übernimmt das Dossier des tot aufgefundenen Staatsanwalts Alberto Nisman. Der hatte im Zusammenhang mit einem Anschlag auf ein jüdisches Zentrum 1994 schwere Vorwürfe gegen die Präsidentin erhoben.
In Argentinien ist nach längerer Debatte ein Richter für das brisante Dossier des tot aufgefundenen Staatsanwalts Alberto Nisman bestimmt worden. Die Justiz des Landes beauftragte am Mittwoch den Holocaust-Experten Daniel Rafecas damit, den Fall zu übernehmen.
Nisman hatte im Zusammenhang mit einem Anschlag auf ein jüdisches Zentrum im Jahr 1994 schwere Vorwürfe gegen Präsidentin Cristina Kirchner erhoben. Zuvor hatten mit Rafecas insgesamt drei Richter erklärt, sie seien in dem Fall befangen. Nun wurde der Menschenrechtsexperte beauftragt.
Nisman war Ende Jänner tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Wenige Tage zuvor hatte er ein 300 Seiten starkes Dossier eingereicht, in dem er unter anderem Kirchner Behinderung der Justiz vorwarf. Tot aufgefunden wurde der Staatsanwalt wiederum kurz vor einer geplanten brisanten Anhörung im Parlament.
Dabei wollte Nisman Beweise für seine Vorwürfe vorlegen. Nisman machte den Iran für den Anschlag auf das jüdische Gemeindezentrum Amia mit 85 Toten verantwortlich und beschuldigte die argentinische Regierung, die Aufklärung des Falls zu vereiteln, um das Verhältnis zu Teheran nicht zu belasten.
Viele Argentinier glauben, Nisman wurde ermordet. Dagegen deuteten nach Angaben der Ermittler die Autopsie-Ergebnisse auf einen Suizid hin.
(APA/AFP)