Lufthansa-Chef Mayrhuber: "Das Haus AUA brennt lichterloh"

 Mayrhuber
Mayrhuber(c) (Clemens Fabry)
  • Drucken

Der Chef der Lufthansa, Wolfgang Mayrhuber, reagierte erbost auf einen Brief des Bordbetriebsrats der AUA, Wolfgang Hable. Dieser hatte geschrieben, dass das AUA-Personal keinen Sparbeitrag leisten könne.

Der AUA-Bordbetriebsrat und Chefverhandler der Bundesfachgruppe Luft-Wasser in der Dienstleistungsgewerkschaft Vida, Wolfgang Hable, liefert sich derzeit einen - schriftlichen - Schlagabtausch mit dem Chef der designierten AUA-Käuferin Lufthansa, Wolfgang Mayrhuber.

"Das Haus AUA brennt lichterloh, jetzt muss gelöscht und nicht über mögliche Versäumnisse der Vergangenheit lamentiert werden", schrieb Mayrhuber laut einem Bericht des "Standard" dieser Tage in einer E-Mail an Hable.

Hable: Personal kann nicht sparen

Er reagierte damit auf einen offenen Brief Hables, in dem dieser beklagt hatte, dass die AUA durch Entscheidungen des Managements und der ÖIAG in eine Situation gebracht wurde, die ein Überleben nur unter dem Dach der Lufthansa ermögliche. Das Unternehmen könne durch keinen wie immer gearteten Sparbeitrag des gesamten Personals gerettet werden. Es solle zuerst ein Beitrag der Eigentümer, der Banken, der Lieferanten gefordert werden, bevor ein solcher vom Personal verlangt werde. "Mit salbungsvollen Bekenntnissen für die Zukunft wird es diesmal nicht getan sein. Sonst wäre das Einzige, was wir mit einem Sparpaket erreichen könnten, einen Konkurs 'billiger' zu machen", zitierte die Zeitung aus dem Brief Hables.

Spannungen in der Natur der Sache

Mayrhuber kontert, dass Spannungen zwischen Unternehmensführung und Vertretern der Gewerkschaft in der Natur der Sache lägen: "Insbesondere wenn die Geschäfte nicht die gewünschten Ergebnisse abwerfen." Er, Mayrhuber, hätte für derartige Diskussionen dafür vollstes Verständnis. "Aber im Falle AUA jetzt Geschichten aus der Vergangenheit aufzutischen, anstatt konstruktiv dazu beizutragen, ein Grounding zu verhindern, halte ich gelinde gesagt für halsbrecherisch."

Die AUA muss ein 225 Mio. Euro umfassendes Sparprogramm so schnell wie möglich beschließen und umsetzen, um nicht die geplante Übernahme durch die Lufthansa zu gefährden. Während beim Bodenpersonal schon Einigung über Kurzarbeit bzw. Gehaltsverzicht erzielt wurde und bereits laufen bzw. mit. 1. April starten, laufen die Gespräche mit dem Bordpersonal noch.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.