Rassismus-Opfer fordert harte Bestrafung für Chelsea-Fans

Vorfall in der Pariser U-Bahn
Vorfall in der Pariser U-BahnScreenshot YouTube
  • Drucken

Die Engländer hatten den dunkelhäutigen Mann am Einsteigen in der Pariser Metro gehindert und dabei "Wir sind Rassisten" skandiert.

Der vom rassistischen Verhalten von Chelsea-Fans in Paris betroffene Franzose hat eine Bestrafung der Täter gefordert. Souleymane S. sagte der Zeitung "Le Parisien", die Verantwortlichen müssten gefunden und eingesperrt werden. Am Dienstag hatten ihn Chelsea-Anhänger vor dem Champions-League-Spiel bei Paris St. Germain in einer Metro-Station am Einsteigen in den Zug gehindert.

Dabei stimmten diese den Schlachtruf an: "Wir sind rassistisch. Wir sind rassistisch. Und so mögen wir es". "Mir war klar, dass das Anhänger von Chelsea waren, und ich sagte etwas im Zusammenhang mit dem Match am Abend", erklärte der Mann. "Mir war dabei auch klar, dass sie mich wegen meiner Hautfarbe attackierten."

Die ganze Aktion habe sechs oder sieben Minuten angedauert, ehe ein Mitarbeiter eingriff, um die Abfertigung des Zuges zu gewährleisten. "Keiner der anderen Passagiere hat mir geholfen. Aber was hätte er auch machen können?", sagte der Franzose. Der 33-Jährige, der mauretanischer Abstammung ist und mit seiner Frau und drei Kindern in einem Pariser Vorort lebt, hatte zunächst nicht einmal der eigenen Familie von dem Vorfall erzählt. "Was soll ich meinen Kindern sagen? Dass ihr Papa aus der U-Bahn gestoßen wurde, weil er schwarz ist?"

Ihm sei nicht bewusst gewesen, dass die ganze Aktion gefilmt wurde. Nun werde er möglicherweise doch zur Polizei gehen, in jedem Fall jedoch anti-rassistischen Organisationen berichten, sagte er. "Diese englischen Fans müssen gefunden, bestraft und eingesperrt werden. Was geschehen ist, darf nicht ungestraft bleiben."

Die Zeitung "Guardian" hatte den Vorfall mit dem Videomitschnitt eines in Paris lebenden Briten öffentlich gemacht. Chelsea hat den Vorfall scharf verurteilt und seine Fans dazu aufgerufen bei der Identifizierung der Übeltäter zu helfen. "Wir werden jedes strafrechtliches Vorgehen gegen die Beteiligten unterstützen und werden selbst die schärfsten Maßnahmen wie Stadionverbote treffen", hieß es von Seiten des Klubs.

(red/APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Fußball-International

Chelsea verurteilt rassistischen Fan-Vorfall in Paris

Englische Fans belästigten einen dunkelhäutigen Fahrgast in der Metro. Fifa-Chef Blatter verurteilte dies ebenso wie die Aussagen von Arrigo Sacchi.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.