In den USA werden mittlerweile 96 Prozent aller Netbooks mit Windows XP ausgeliefert. Das ausgediente Betriebssystem beeinflusst die Hardware und wirkt positiv auf die Microsoft-Bilanz.
Den Beginn des Netbook-Booms hat Microsoft gründlich verschlafen: Im ersten Halbjahr 2008 lag der Marktanteil von Windows-Netbooks bei lediglich 10 Prozent. Dank des ausrangierten Betriebssystems Windows XP hat sich dieses Verhältnis nun allerdings umgekehrt: Ende Februar lief auf 96 Prozent der in den USA verkauften Netbooks Windows XP. Eigentlich hatte Microsoft das Betriebssystem Mitte 2008 eingestellt, nun aber feiert es auf schwacher Hardware ein starkes Comeback und beeinflusst die Konfiguration der Netbooks und wirkt positiv auf die Microsoft-Bilanz.
Windows ist auf Netbooks einfach besser zu bedienen, meint Brandon Le Banc von Microsoft in einem Blogeintrag. Immerhin haben Netbooks die mit Linux Laufen eine viermal höhere Rückgaberate. Dass Microsoft Windows XP für Netbooks noch einmal aus dem Grab gehoben hat, war also ein wichtiger Schritt. Durch die strengen Lizenz-Kriterien bestimmt das begehrte Betriebssystem mittlerweile sogar die Hardware-Konfiguration von Netbooks. So findet sich kaum eines, das über den Standard von einem Gigabyte RAM und 160 Gigabyte Festplatten-Speicher hinausgehen würde.
Auch in Zukunft will man am Ball bleiben und hat deshalb das kommende Windows 7 optimal auf schwache Netbook-Hardware vorbereitet. Le Blanc betont zwar, dass alle Windows-7-Versionen gut auf Netbooks laufen werden. Allerdings könnten die meisten Versionen den Preis von Netbooks erheblich in die Höhe treiben. Lediglich die Starter-Edition wird besonders günstig zu haben sein, sie lässt allerdings lediglich drei Anwendungen gleichzeitig zu. Damit könnte das freie Betriebssystem Linux eine zweite Chance erhalten, sich auf dem Netbook-Markt durchzusetzen. Vor allem dem linux-basierten Android-System von Google wird eine rosige Zukunft vorhergesagt. Aber auch XP wird nach dem Windows-7-Start noch ein Wörtchen mitzureden haben: Der Support läuft schließlich noch bis 2014.
(sg)