Slim festigt seine Macht bei der Telekom

Mexican telecommunications and retail tycoon Slim Helu during a lecture at the U.N. European headquarters in Geneva
Mexican telecommunications and retail tycoon Slim Helu during a lecture at the U.N. European headquarters in GenevaREUTERS
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Alejandro Plater ist als neuer Technik-Vorstand künftig auch für den Einkauf zuständig.

Wien. Carlos Slim, zweitreichster Mensch der Welt, hat der Telekom Austria mittels Kapitalerhöhung viel frisches Geld gegeben. Jetzt macht der Mehrheitseigentümer, der über seine America Movil knapp 60 Prozent hält, auch von seinem Recht Gebrauch, die Konzernführung mitzubestimmen: Wie die „Presse“ exklusiv berichtete (18. Februar), wird Alejandro Plater neuer Chief Operation Officer (COO). Das hat der Aufsichtsrat am Donnerstag beschlossen.

Plater ist künftig nicht nur für Technik, sondern auch den Einkauf zuständig. „Alejandro Plater ist ein exzellenter Manager, der bereits in Mexiko eng mit uns zusammengearbeitet hat“, betonte Carlos Moreno, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Finanzvorstand von America Movil, nach der Sitzung. Auch Noch-ÖIAG-Chef und Noch-Telekom-Aufsichtsratspräsident Rudolf Kemler streute Plater Rosen: „Der Vorstand wird um einen internationalen Manager mit viel Erfahrung ergänzt.“

Nur Platz für drei Vorstände

Diese Eigenschaften weist auch Günther Ottendorfer auf: Dennoch schied der bisherige Technikvorstand am gestrigen Donnerstag aus dem Konzern aus. Es geschah nicht ganz freiwillig, was für Dissonanzen sorgte.

Der Grund dafür liegt in dem im Vorjahr geschlossenen Syndikatsvertrag zwischen America Movil und der Staatsholding ÖIAG (jetzt ÖBIB): Dort sind drei Konzernvorstände verankert – zwei werden von den Mexikanern nominiert, einer (Konzernchef Hannes Ametsreiter) von den Österreichern. Finanzvorstand Siegfried Mayrhofer, dessen Vertrag im April zur Verlängerung ansteht, gilt als Kandidat der Mexikaner. Ottendorfer wurde jedoch im April 2013 auf Wunsch Kemlers bestellt. Mit der Kür Platers stand Ottendorferdaher auf verlorenem Posten.(eid)

("Die Presse", Printausgabe vom 6.3.2015)

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