Tennis: Von Eklats und Disputen

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Am Rande der Erstrundenspiele in der Daviscup-Weltgruppe rückte das Sportliche bei Serbien und der Schweiz in den Hintergrund.

Wien. In der Daviscup-Weltgruppe brachte Novak Djoković im Duell zwischen Serbien und Kroatien den Gastgeber Freitagnachmittag standesgemäß in Führung. Der Weltranglistenerste besiegte Herausforderer Mate Delić ohne Probleme 6:3, 6:2, 6:4. Dem Länderkampf, der in der 65.000-Einwohner-Stadt Kraljevo stattfindet, ging ein Eklat voraus. Von den 3350 Tickets sollen laut Medienberichten nur 107 in den freien Verkauf gegangen sein. Den Großteil der Tickets sollen sich im Vorfeld allen voran Schwarzmarkthändler gesichert haben, der freie Verkauf war nach nur 13 Minuten beendet. Djoković reagierte darauf verärgert. „Ich bin extrem enttäuscht. Es ist unmöglich, dass die Karten in nur 13 Minuten weg sind. Es ist offensichtlich, dass jemand eine kriminelle Tat begangen hat.“ Serbiens Innenminister Nebošja Stefanović soll laut einem Bericht des Schweizer „Blick“ eine Untersuchung der Causa beantragt haben.

Alles andere als reibungslos lief es auch im Vorfeld der Begegnung zwischen Belgien und Schweiz ab. Die Eidgenossen, nach den Absagen ihrer beiden Topspieler Roger Federer und Stan Wawrinka ohnehin schon geschwächt, traten letztlich auch ohne ihrer nominellen Nummer eins Yann Marti an. Kapitän Severin Lüthi hatte den Weltranglisten-292. vorzeitig aus dem Kader eliminiert.

„Inakzeptables Verhalten“

Bei der Auslosung am Donnerstag hatte Lüthi den 26-Jährigen nicht für das Einzel am Freitag nominiert, worauf dieser bitter enttäuscht reagierte. „Lüthi hat kein Vertrauen in mich. Das ist die größte Enttäuschung meiner Karriere. Ich habe das Gefühl, dass ich gut trainiert habe.
Aber offensichtlich reicht das nicht. Es ist die Entscheidung des Captains, aber ich habe Mühe damit“, sagte Marti gegenüber „Le Matin“. Lüthi rechtfertigte seine Entscheidung, statt Marti den deutlich schlechter klassierten Routinier Michael Lammer (ATP 576) aufzubieten. „Ich habe aus taktischen Gründen und aufgrund der größeren Erfahrung von Michael entschieden. Der Einsatz von Yann während der Woche war einwandfrei und ein möglicher anderer Einsatz an diesem Wochenende war zu keiner Zeit ausgeschlossen“, wird Lüthi in einer Mitteilung von Swiss Tennis zitiert. Nach eigenen Angaben hat Marti daraufhin die Heimreise aus Belgien angetreten. Swiss Tennis spricht hingegen davon, dass er nach der Auslosung „ein inakzeptables Verhalten an den Tag legte“ und sich Lüthi deswegen entschieden habe, „ihn aufgrund des unsportlichen Verhaltens aus dem Team auszuschließen“.

Obwohl die Vorzeichen wahrlich schlecht waren, gewann die Schweiz ihr Auftakteinzel. Henri Laaksonen bezwang Ruben Bemelmans nach 0:2-Satzrückstand mit 1:6, 6:7 (6), 6:4, 6:0, 6:2. In Glasgow brachte Andy Murray Großbritannien im Vergleich mit den USA in Front. Murray besiegte Donald Young 6:1, 6:1, 4:6, 6:2. Zwischen Kasachstan und Italien steht es nach Tag eins 1:1. (cg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.03.2015)

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