Kondom-Debatte: Bischof Hilarion gegen "politisch korrekt"

Bischof Hilarion Alfejew
Bischof Hilarion Alfejew(c) DiePresse.com (Hilarion Alfejew)
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Der russisch-orthodoxe "Außenminister" des Moskauer Patriarchats lobt den Papst dafür, sich klar gegen Kondome ausgesprochen zu haben. Das seien die Leute nicht mehr gewöhnt.

Der frühere Wiener russisch-orthodoxe Bischof und jetzige Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, Hilarion (Alfejew), ist laut Kathpress erfreut, dass sich Papst Benedikt XVI. in seinen öffentlichen Äußerungen nicht an der "political correctness" orientiert.

In einem "Rossija"-TV-Interview sagte Bischof Hilarion auf die Frage, was er von der westlichen Aufregung über die Kondom-Äußerung des Papstes auf dem Flug nach Afrika halte: "Die Leute sind offensichtlich nicht gewöhnt, dass das Oberhaupt der Kirche den traditionellen kirchlichen Standpunkt vertritt". Weil der Papst sich nicht von der "political correctness" leiten lasse, würden manche seiner Statements einen "Schockeffekt" für die westliche Gesellschaft hervorrufen.

Diese Haltung sei positiv zu bewerten, so Bischof Hilarion. Denn gerade das Oberhaupt der größten christlichen Kirche sollte sich nicht der "politisch korrekten" Sprache anpassen, sondern den Leuten sagen, was seine Kirche lehrt.

Umstrittene Kondom-Aussagen

Auf seinem Flug nach Afrika Mitte März hatte Benedikt XVI. auf eine Journalistenfrage hin geantwortet, das Problem Aids könne man "nicht bloß mit Werbeslogans überwinden". Er fügte an: "Wenn die Seele fehlt, wenn die Afrikaner sich nicht selbst helfen, kann diese Geißel nicht mit der Verteilung von Kondomen beseitigt werden: Im Gegenteil, es besteht das Risiko, das Problem zu vergrößern." Stattdessen forderte der Papst als langfristige Lösung "eine Humanisierung der Sexualität" und eine "geistige und menschliche Erneuerung".

(APA)

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