30 Jahre "Non-Stop"-Arbeit sind für Finanzchef Patrick Pichette genug. Google muss den nächsten Abgang eines führenden Managers verkraften.
Patrick Pichette ist seit 2008 Finanzchef beim US-Konzern Google. Davor war der 52-Jährige über zwei Jahrzehnte in anderen Führungspositionen tätig. Unter dem Strich hat der Frank-Kanadier bislang 30 Jahre „Non-Stop“-Arbeit hinter sich. Jetzt hat er genug. Als Pichette jüngst mit seiner Frau den Kilimandscharo bestieg, sei ihm erstmals der Gedanke zum Ausscheiden gekommen, so Pichette auf seiner persönlichen Google+-Seite. Er habe auf den Vorschlag seiner Frau, doch einfach weiterzuwandern, kein wirkliches Gegenargument finden können. Wir sollten nicht noch länger warten, um uns mit unseren Rucksäcken auf den Weg zu machen, schrieb der Finanzmanager.
Für Beobachter der Szenerie kommt der Rückzug überraschend. Der Spitzenmanager gilt als verantwortlich dafür, dass bei Google trotz vieler ambitionierter Projekte wie dem selbstfahrenden Auto und dem Bau von Satelliten die Kosten nicht ausufern. Google setzte zuletzt rund 76 Milliarden Dollar um. Zudem hatte das Unternehmen bereits 2014 den für die Unternehmensentwicklung zuständigen Manager, den Verantwortlichen für die Videoplattform-Tochter YouTube und denChef der sozialen Netzwerke wie Google+ ersetzen müssen.
Pichette hilft Nachfolger zu finden
Pichette kündigte an, bei der Suche nach seinem Nachfolger zu helfen. Wann genau er
das Unternehmen verlassen wird, das bei der Online-Werbung weiter Maßstäbe setzt, ist noch nicht bekannt.
Google-Chef Larry Page ist seinem CFO nicht böse, er wünscht ihm alles Gute und und erklärte, es lohne, die Abschiedsnachricht zu lesen. Page selbst
hatte im Herbst des vergangen Jahres ebenfalls einen Schritt zurück gemacht und das Tagesgeschäft an Vize-Präsident Sundar Pichai abgegeben, um sich stärker um Zukunftsthemen kümmern zu können.
(APA/Reuters)