Deutschland: Erstes islamisches Geldhaus vor Start

Archivbild: Das Hauptquartier der Kuveyt Türk Bank AG in Istanbul
Archivbild: Das Hauptquartier der Kuveyt Türk Bank AG in Istanbul(c) REUTERS (� Osman Orsal / Reuters)
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Die Kuveyt Türk Bank AG soll eine Banklizenz erhalten haben und dürfte im Juli vorerst mit Filialen in drei deutschen Großstädten starten.

Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat einem Zeitungsbericht zufolge zum ersten Mal in Deutschland einem islamischen Geldinstitut eine Banklizenz erteilt. Die Kuveyt Türk Bank AG will im Juli vorerst mit Filialen in drei deutsche Großstädten - Berlin, Frankfurt, Mannheim - starten. Später im Jahr solle Köln als Standort dazukommen, schreibt das "Handelsblatt" (Montagsausgabe).

Danach soll das Filialnetz kontinuierlich wachsen. "Unsere Marktforschung hat ergeben, dass 21 Prozent der Muslime hierzulande ein islamisches Geldhaus als natürliche Hausbank sehen würden", sagte Geschäftsführer Kemal Ozan laut dem Vorausbericht. Unter den Geschäftskunden sei das Interesse sogar noch etwas größer.

Im Koran festgeschriebenes Zinsverbot

"Islamic Banking" sei dabei nicht nur ein religiöses, sondern auch ein nachhaltiges und sozial verantwortliches Finanzmodell, so Ozan. Das islamische Bankwesen ist so angelegt, dass Institute das im Koran festgeschriebene Zinsverbot nicht verletzen. Statt einem Käufer einen Kredit zu gewähren, kauft eine Bank deshalb Immobilien oder andere Waren selbst. Diese verkauft sie dann zu einem höheren Preis an den Kunden weiter, der den Kaufpreis dann in Raten bei der Bank abbezahlt.

Die in Istanbul ansässige Kuveyt Türk zählt zu den größten Banken der Türkei. Hinter dem Institut steht eine Finanzholding namens Kuwait Finance House, die sich mehrheitlich im Besitz staatlicher kuwaitischer Investoren befindet und 62,24 Prozent an der Kuveyt Türk hält.

Als die Pläne für den Deutschland-Start 2012 erstmals bekannt geworden waren, hieß es vom Vorstandschef der Bank: "Wir planen, Filialen in Deutschland zu eröffnen. Sollten wir Erfolg haben, könnten wir auch in andere europäische Länder gehen."

(APA)

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