Medizin: Uni gegen Privatspital

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Die Medizin-Uni Wien sieht mögliches Privatspital beim AKH als eine „eklatante Fehlentwicklung“.

Wien. Die Medizinische Universität Wien ist strikt gegen die Errichtung eines Privatspitals auf dem Gelände des Universitätscampus beim AKH („Die Presse“ berichtete). Die Gremien hätten sich mit „aller Deutlichkeit“ gegen die Pläne ausgesprochen, hieß es am Mittwoch.

Konkret ist das Vorhaben ohnehin nicht, wie die Uniqa, die eine Beteiligung am Projekt erwägt, betonte. „Rektorat, Universitätsrat und Senat sind einhellig der Meinung, dass es sich um eine eklatante Fehlentwicklung handelt, da dort, wo das Privatspital gebaut werden soll, die Universitätskliniken am AKH der letzten Möglichkeit beraubt werden, für den Forschungsbetrieb weitere Labors zu errichten“, so Rektor Wolfgang Schütz. Schütz beklagte auch mangelnde Einbindung, die Med-Uni sei in keiner Weise offiziell informiert worden.

Erst aufgrund insistierender Befragung sei seitens des AKHs Wien mitgeteilt worden, dass zwischen Stadt Wien und der Uniqa ein Flächenabtausch zur Schaffung von Bauflächen für kostengünstige Wohnungen geplant ist. Demnach soll die Fläche der Confraternität-Privatklinik in der Josefstadt – einer Klinik der Uniqa-Tochter PremiQaMed – der Stadt Wien überlassen werden, dafür soll der Uniqa ein Bereich am AKH-Areal für den Bau eines neuen Hauses zur Verfügung gestellt werden, hieß es.

Ärzte: Einigung in Kärnten

An einer anderen Gesundheitsfront kam es am Mittwoch indes zu einer Einigung: Nach monatelangen Verhandlungen haben sich am Mittwoch der Betriebsrat der Landesspitäler und die Ärztekammer mit der Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft Kabeg und dem Land Kärnten auf ein neues Gehaltsmodell geeinigt. Am nächsten Donnerstag wird bei Betriebsversammlungen in den Spitälern noch darüber abgestimmt. 13,5 Mio. Euro stellt die Landesregierung der Kabeg zusätzlich zur Verfügung, um die Gehaltserhöhungen finanzieren zu können. Zuletzt war um eine höhere Dotierung für Jungärzte verhandelt worden. Hier einigte man sich darauf, dass die bevorstehende Erhöhung der Sonderklassegebühren auch den Jungen zugutekommen soll. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.03.2015)

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