Frankreich: Sarkozy kämpft sich an die Macht zurück

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Bereits im ersten Wahlgang hatte das Lager aus Sarkozys UMP und der Zentrumspartei UDI mit 28,75 Prozent die meisten Stimmen bekommen.

Paris. Bei der zweiten Runde der Departementswahlen in Frankreich wurde am Sonntag ein Sieg des konservativ-bürgerlichen Lagers unter Nicolas Sarkozy erwartet. Der ehemalige Staatspräsident würde damit weiter an Macht gewinnen.

Bereits im ersten Wahlgang hatte das Lager aus Sarkozys UMP und der Zentrumspartei UDI mit 28,75 Prozent die meisten Stimmen bekommen. Auf dem zweiten Platz landete der Front National (FN) mit 25,18 Prozent. Dies war das bisher beste Ergebnis für die französischen Rechtsextremisten bei einer landesweiten Wahl, allerdings hatten Umfragen dem FN ein deutlich besseres Ergebnis von rund 30 Prozent vorhergesagt. Die Sozialisten landeten mit 21,47 Prozent abgeschlagen an dritter Stelle.

Auch diesmal wurde mit einer Schlappe für die Sozialisten von Präsident François Hollande gerechnet. Bisher hatte das linke Lager in 61 der 101 französischen Departements eine Mehrheit. Die Wahlen galten als wichtiger Stimmungstest. Angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise mit Rekordarbeitslosigkeit sind viele Franzosen mit Hollande und seiner Regierung unzufrieden.

Ein klarer Sieg dürfte für Sarkozy die Chancen auf eine Wiederwahl als Präsident deutlich erhöhen. Die nächsten Präsidentenwahlen finden 2017 statt. Im Wahlkampf hatte Sarkozy ähnliche Positionen wie der Front National eingenommen. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.03.2015)

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