Studie: Mehrheit kann sich legale Sterbehilfe vorstellen

Eine Legalisierung der Sterbehilfe würde laut einer Studie 59 Prozent Befürworter finden – allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Für eine Mehrheit der Österreicher ist eine Legalisierung der Sterbehilfe vorstellbar – zu diesem Schluss kommt eine Studie der Med-Uni Graz, in deren Rahmen 1200 Personen befragt wurden. Demnach sprachen sich 59 Prozent dafür aus, 34 Prozent sind für ein grundsätzliches Verbot. Sieben Prozent waren unentschlossen. Allerdings sind mit der Zustimmung auch bestimmte Voraussetzungen verknüpft. So käme für die Befürworter Sterbehilfe nur infrage, wenn „unerträgliches schweres Leiden ohne Aussicht auf eine Genesung“ vorliegt und der „wiederholte Wunsch nach aktiver Sterbehilfe“ geäußert wurde, heißt es vonseiten der Universität. Jene, die für ein striktes Verbot sind, sprachen sich indes überwiegend für Straffreiheit bei besonders schwer leidenden Patienten aus. Nur drei Prozent dieser Gruppe traten für ein Verbot mit Bestrafung ein.

Wenig überraschend spielt die Religiosität für die persönliche Haltung zum Thema eine große Rolle. Die Studie – die vom Land Steiermark gefördert wurde – brachte dabei einen Religiositäts-Index zur Anwendung. Das Viertel mit der „höchsten Religiosität“ zeigte eine „Tendenz in Richtung eines strikten Verbots“, heißt es in einer Aussendung – 55 Prozent votierten dafür. Bei jenen 25 Prozent, für die Religiosität überhaupt keine Bedeutung hat, überwiegt die Zustimmung zur Liberalisierung mit 80 Prozent deutlich.

Die Umfrage wurde schriftlich – online bzw. auf Papier – durchgeführt. Ihre Ergebnisse unterscheiden sich teils deutlich von einer Studie aus dem Frühjahr 2014. Damals sind in persönlichen Interviews 47,5 Prozent für eine Legalisierung eingetreten, 37,5 Prozent für ein generelles Verbot. Die Wissenschaftler erklären sich das mit der unterschiedlichen Methodik. Bei einer schriftlichen Umfrage hätten die Befragten Zeit, sich die Antworten zu überlegen. Umgekehrt könnte es in einer persönlichen Interviewsituation Vorbehalte geben, seine Position offenzulegen.

(Red.)

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