Hauptbahnhof: Zweites Zentrum geplant

THEMENBILD: OBDACHLOSE / OBDACHLOSIGKEIT / SOZIALES / ARMUT
THEMENBILD: OBDACHLOSE / OBDACHLOSIGKEIT / SOZIALES / ARMUT(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
  • Drucken

Es gibt dort auffällig viele Obdachlose. Darum eröffnet die Stadt 2017 ein weiteres Zentrum.

Wien. Erst vergangene Woche eröffnete das neue Tageszentrum für obdachlose Menschen der Caritas beim neuen Hauptbahnhof (siehe Artikel oben) – jetzt steht auf der ÖBB-Website noch ein Bauplatz für eine derartige Einrichtung zur Ausschreibung. Für das Grundstück C.10.A östlich des geplanten Helmut-Zilk-Parks wird ein Käufer gesucht, der im Erdgeschoß ein Tageszentrum mit einer Nutzfläche von 1000 Quadratmetern errichtet. Als Referenzprojekt wird das Tageszentrum „Josi an der Josefstädter Straße“ genannt. Mindestkaufpreis: 810.000Euro. Das Tageszentrum soll von Wieder Wohnen, einer Einrichtung des Fonds Soziales Wien (FSW), betrieben und mit Ende 2017 eröffnet werden.

Steigende Zahlen

Aber gibt es in Wien wirklich so viele Obdachlose, dass zwei Betreuungseinrichtungen in unmittelbarer Nähe gebraucht werden? „Ja“, heißt es vom Fonds Soziales Wien (FSW). Bahnhofsviertel seien oft soziale Brennpunkte, dem wolle man im neuen Stadtentwicklungsgebiet Sonnwendviertel vorbeugen. Man werde mit der Caritas ein Gesamtkonzept erarbeiten. Derzeit wird deren Einrichtung zu 100 Prozent vom FSW gefördert, das werde 2017 neu verhandelt, generell wolle man aber unbedingt ein zweites Zentrum haben.

Auch Caritas-Geschäftsführer Klaus Schwertner bestätigt, dass es rund um den neuen Hauptbahnhof viel zu tun gibt: „Unsere Streetworker haben seit 21.Dezember2014 schon 2112 Gespräche im und um den Bahnhof geführt. 279 obdachlose Menschen konnten in Notquartiere gebracht oder vermittelt werden. Das ist im Vergleich zu anderen Orten Wiens sehr viel.“ Dass die Obdachlosigkeit zunimmt, zeigt auch die Bilanz der Gruft: 2014 wurden 117.945 Mahlzeiten ausgegeben, 2013 waren es 99.688. (ath)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.04.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.