Sex mit Zwölfjähriger: Haft für 19-jährigen Salzburger

Wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen und Kindesentziehung wurde ein 19-Jähriger Salzburger verurteilt. Seine zwölfjährige Freundin sprach von einvernehmlichem Sex.

Die Liebe zwischen einem 19-jährigen Salzburger und einer Zwölfjährigen hat zu strafrechtlichen Konsequenzen geführt: Der Bursch, der heuer mehrmals mit dem Mädchen Sex hatte, wurde am Freitag bei einem Prozess in Salzburg wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen und Kindesentziehung rechtskräftig zu 15 Monaten teilbedingter Haft verurteilt, fünf Monate davon unbedingt.

"Ich finde meine Freundin voll lieb. Sie wollte nicht nach Hause", sagte der Angeklagte. Er lernte das Mädchen im Jänner 2015 in einem Jugendzentrum in Salzburg kennen. Am 8. und am 10. Februar war es laut Staatsanwältin Katharina Dirisamer zum Beischlaf gekommen. Das Paar schlüpfte dazu bei Freunden unter.

Sex mit Einverständnis und trotz anhängigen Verfahrens

Danach wurde der Beschuldigte zu der Causa von der Polizei befragt. Aber trotz des anhängigen Verfahrens schlief der arbeitslose Bursch laut Anklage am 26. Februar wieder mit der Zwölfjährigen. Sie kam nicht mehr nach Hause, war zirka zwei Wochen lang mit dem Salzburger unterwegs und wurde bereits gesucht. Der 19-Jährige wurde schließlich am 6. März verhaftet. Das Mädchen bestätigte den Ermittlern, dass der Sex mit ihrem Einverständnis erfolgt war.

"Sie schaute älter aus als sie ist. Es ist irgendwie passiert. Ich habe im Internet recherchiert, weil ich dachte, ich krieg vielleicht Ärger. Da gab es viele verschiedene Antworten. Ich dachte mir, so schlimm ist das sicher nicht", antwortete der Teenager auf die Frage der Vorsitzenden des Schöffensenates am Landesgericht, Bettina Maxones-Kurkowski, ob ihm der Altersunterschied nicht komisch vorgekommen sei.

Der Angeklagte schilderte, dass er sich um seine Freundin gekümmert habe. Er sei besorgt gewesen, dass sie ins Drogenmilieu abgleite. "Ich dachte mir, es ist besser, wenn sie bei mir bleibt", meinte er. "Der Beschuldigte war sich der Folgen der Tat nicht bewusst", betonte Verfahrenshelfer Rechtsanwalt Martin Königstorfer.

Einschlägige Vorstrafe

Sorgen machte sich die vorsitzende Richterin um die Zukunft des Salzburgers. Er ist viermal vorbestraft, davon einmal wegen pornografischer Darstellung Minderjähriger. Zwei Strafverfahren wegen Vermögensdelikten sind gegen ihn anhängig. Deshalb sitzt er derzeit in Haft. Kommende Woche startet bereits der nächste Prozess gegen ihn. "Das Problem ist: Wie stellen Sie sich vor, wie es mit Ihnen weitergehen soll?", fragte Maxones-Kurkowski. "Ich werde eine Arbeit suchen. Mein Vater hilft mir jetzt dabei. Er hat mich rausgeworfen, als ich arbeitslos geworden bin." Für den bedingten Strafanteil von zehn Monaten hat der Schöffensenat eine Probezeit von drei Jahren verhängt.

(APA)

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