Netzwerkausrüster Nokia will Alcatel-Lucent übernehmen

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Bei einer Fusion würde ein über 40 Milliarden Euro schwerer Konzern entstehen. Die Aktien von Alcatel-Lucent ziehen um 18 Prozent an.

Nokia plant den großen Wurf: Die Finnen strecken die Fühler aus, um den französischen Konzern Alcatel-Lucent zu übernehmen und sich damit für den scharfen Konkurrenzkampf im Markt der Netzwerkausrüster zu wappnen. Der einstige Weltmarktführer für Handys bestätigte am Dienstag "fortgeschrittene Gespräche". Diese könnten zu einem öffentlichen Angebot von Nokia zum Kauf von Alcatel-Lucent führen.

Eine Einigung gebe es aber noch nicht, der Deal mit den Franzosen könne auch noch scheitern: "In dieser Phase gibt es aber keine Gewissheit, dass diese Gespräche zu einer Vereinbarung oder Transaktion führen", teilten beide Unternehmen gemeinsam mit. Die Finnen gehen damit noch einen Schritt weiter als zuvor bereits spekuliert: In Medienberichten hieß es, Nokia wollte sich das Mobilfunknetzwerkgeschäft einverleiben, das bei Alcatel-Lucent den kleineren Teil der Erlöse ausmacht.

Neuer Fokus auf Netzwerkgeschäft

Details zu einem möglichen Deal veröffentlichte das Unternehmen am Dienstag nicht. Aktien von Alcatel-Lucent zogen nach Handelsstart über 18 Prozent an, Nokia-Titel gaben über sechs Prozent nach. Durch die Fusion würde ein europäischer Netzwerkausrüster mit einem Wert von mehr als 40 Milliarden Euro entstehen.

Nokia konzentriert sich nach dem Verkauf des Handy-Geschäfts an Microsoft auf die Netzwerksparte. Vor dem Wochenende wurde bereits gemunkelt, der Konzern aus Finnland könnte sich auch von seinem umsatzmäßig noch kleinen Kartendienst Here trennen. Im Netzwerkgeschäft konkurriert Nokia vor allem mit dem schwedischen Ausrüster Ericsson und chinesischen Anbietern wie Huawei und ZTE.

(APA/dpa-AFX/Reuters)

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