Der Verdächtige, der Donnerstagabend festgenommen wurde, zeigt sich geständig - er habe das Opfer töten müssen, um nicht entdeckt zu werden.
Die tödliche Messerattacke auf eine 56-jährige Taxilenkerin in der Nacht auf Dienstag in Gunskirchen (Bezirk Wels-Land) war laut den Ermittlern ein Raubmord. Das sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wels, Christian Hubmer, am Freitag in einer Pressekonferenz in Linz. Das Opfer sei deswegen ausgewählt worden, weil es ein besonders schönes Auto fuhr.
Der Beschuldigte wurde am Donnerstag kurz nach 19 Uhr festgenommen. Der Mann hatte - trotz namentlicher Fahndung nach ihm - unter seiner richtigen Identität in einem Welser Hotel eingecheckt. Einer Angestellten fiel der Name auf und sie verständigte die Polizei. Daraufhin wurde das Hotel gesichert, umstellt und der Gast verhaftet, schilderte der Leiter des Landeskriminalamtes OÖ, Gottfried Mitterlehner. Die Ermittler gehen davon aus, dass dem 46-Jährigen bewusst war, dass nach ihm gesucht wurde.
Keine Details zum Tathergang
Der Mann wurde noch in der Nacht mehrere Stunden lang einvernommen. Laut Hubmer war er umfassend geständig. Seine Angaben müssten aber noch überprüft werden, weshalb die Ermittler vorerst auch keine Details zum Tathergang veröffentlichen wollten. Der 46-jährige Österreicher habe als Motiv einen "geplanten Raubmord" angegeben, erklärte der Staatsanwalt. "Es war ihm klar, dass er das Opfer töten muss, um nicht erkannt zu werden." Zur Höhe der Beute gab es keine offiziellen Angaben, sie soll dem Vernehmen nach gering sein.
Der Mann war am Linzer Hauptbahnhof in das Taxi eingestiegen und hatte sich nach Gunskirchen fahren lassen, wo es zu der Bluttat kam. Offenbar wählte er Linz als Ausgangpunkt, weil er sich zuletzt ins Wels aufgehalten hatte und befürchtete, dort erkannt zu werden, hieß es in der Pressekonferenz. In der Landeshauptstadt dürfte er sich Montagabend längere Zeit am Bahnhof herumgetrieben haben, wie lange ließen die Ermittler aber offen. Der Mann habe angegeben, sein Opfer wegen des schönen Wagens ausgewählt zu haben, nicht nach der körperlichen Konstitution, so Mitterlehner. "Er hat gesagt, er ist ein Autonarr."
Im Februar aus Haft entlassen
Der Beschuldigte hat eine kriminelle Vorgeschichte. Er sei erst im Februar aus der Haft entlassen worden, berichtete Hubmer. Der Mann habe "neben Vermögensdelikten massive Angriffe gegen Leib und Leben" in seiner Akte, Details gab es aber auch dazu nicht. Ob ein Gutachten hinsichtlich seines Geisteszustands nötig sein werde, "wird sich zeigen", gab sich der Staatsanwalt abwartend.
(APA)