Zeltweg: Soldaten als Drogendealer in Kaserne?

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Drogen und sexuelle Belästigung in der obersteirischen Kaserne Zeltweg: Drei Zeitsoldaten wurden bereits entlassen.

Zeltweg. Drogen, sexuelle Belästigung und möglicherweise weitere strafbare Handlungen – in der obersteirischen Kaserne Zeltweg hat eine Routinekontrolle im April diese Verfehlungen ans Licht gebracht. Mehrere Grundwehrdiener und auch Zeitsoldaten sollen laut Verteidigungsressort Marihuana und/oder synthetische Drogen in der Freizeit konsumiert haben. Es sei nicht auszuschließen, dass innerhalb der Kaserne gedealt worden sein könnte – dies teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.

Die Grundwehrdiener wurden angezeigt, drei Zeitsoldaten bereits entlassen. Diese hätten einander schon vor ihrem Eintritt ins Bundesheer gekannt und sollen schon früher mit Drogen zu tun gehabt haben; in der Kaserne habe man ihnen „das Handwerk gelegt“, so Ministeriumssprecher Michael Bauer auf „Presse“-Anfrage.

Die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet. Beim Militärkommando Steiermark wurde eine Untersuchungskommission eingerichtet. Weiters wurden die Suchtgiftkontrollen durch die Militärstreife verstärkt und auf weitere Kasernen ausgedehnt. Und, so heißt es: Im Zuge der Ermittlungen seien zudem Vorwürfe gegen einzelne Soldaten in Richtung sexueller Belästigungen erhoben worden.

Weitere Erhebungen haben den Verdacht von Pflichtverletzungen durch Berufssoldaten der Kaserne Zeltweg erhärtet: „Den Soldaten wird vorgeworfen, ihnen anvertraute Soldaten vorschriftswidrig behandelt und dabei Pflichtverletzungen begangen zu haben“, so Bauer.
Indessen sagte Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) zum Thema Suchtgift: „Beim Bundesheer herrscht bei Drogen eine absolute Null-Toleranz-Politik.“ (APA/m. s.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.05.2015)

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