Leistungsbilanz: Nachfragerückgang in Russland und Türkei

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Erstmals wurde netto Eigenkapital aus dem Ausland abgezogen. Der Rückgang im Güterverkehr wurde durch den Tourismus abgefedert.

Der Leistungsbilanzüberschuss ist 2014 von 3,1 auf 2,6 Milliarden Euro zurückgegangen. Das entspricht knapp einem Prozent der heimischen Wirtschaftsleistung (BIP). Vor dem Ausbruch der Krise hat das Leistungsbilanzplus im Jahr 2008 noch 13,2 Milliarden Euro betragen. Dem Defizit im Güterhandel stand erneut ein sehr gutes Reiseverkehrsergebnis gegenüber. Erstmals wurde netto Eigenkapital aus dem Ausland abgezogen. Die Reiseverkehrsbilanz zeigt die zweithöchsten jemals registrierten Nettoeinnahmen. Österreichs grenzüberschreitende Kapitalströme stagnierten weiterhin auf geringem Niveau. Direktinvestoren zogen netto erstmals Eigenkapital aus dem Ausland ab, woraus zu schließen ist, dass sie ihre Beteiligungen derzeit konsolidieren, teilte die Nationalbank am Freitag mit.

Einige wesentlichen Punkte:

  • Nachfragerückgänge aus Nicht-EU-Ländern wie Russland und der Türkei haben im Güterhandel mit Minus 2,3 Milliarden Euro zu einem höheren Defizit als 2013 (-1,9 Milliarden ) geführt.
  • Gleichzeitig fiel der Überschuss der unternehmensbezogenen Dienstleistungen mit 3 Milliarden Euro geringer aus als in den vergangenen Jahren. Mit technologischen Dienstleistungen lukrierten Österreichs Unternehmen im Ausland netto 3,8 Milliarden Euro.
  • Die Einnahmen aus dem Reiseverkehr stiegen im Vorjahr um 1,6 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro, die Ausgaben der österreichischen Urlauber um 4,9 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Der Überschuss machte somit 7,4 Milliarden Euro aus. Das ist der zweithöchste jemals verzeichnete Wert.
  • Zurückhaltend agierten österreichische Direktinvestoren. Sie zeigten laut Nationalbank mit 5,8 Mrd. Euro das geringste Auslandsengagement seit 2001. Erstmals überhaupt wurde netto Eigenkapital aus ihren Beteiligungen abzogen.
  • Die internationalen Direktinvestoren ihrerseits fuhren ihre Veranlagungen in Österreich auf 3,5 Milliarden Euro zurück.
  • Deutlich gefragt waren österreichische Staatsanleihen. Die Nominalbestände im Ausland erhöhten sich von rund 122 Milliarden Ende 2006 auf knapp 180 Milliarden Euro Ende 2014.

(APA)

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