Conwert: Israelischer Milliardär übernimmt Haselsteiners Anteile

Teddy Sagi übernimmt von Haselsteiner 24,79 Prozent der Aktien.

Die börsennotierte Immobilienfirma conwert bekommt einen neuen Großaktionär: Hans Peter Haselsteiner verkauft seine 24,79 Prozent an den israelischen Milliardär Teddy Sagi. Zudem muss Unternehmenschef Clemens Schneider gehen. Bis ein Nachfolger gefunden ist, übernimmt Finanzchef Thomas Doll die Funktion.

Beide Veränderungen hatten sich schon angekündigt. Haselsteiner wollte seine Anteile - zumindest den Großteil davon - ursprünglich an die Deutsche Wohnen verkaufen, die conwert mehrheitlich übernehmen wollte. Der Deal ist aber mitte April geplatzt, weil zu wenig Aktionäre beim gebotenen Preis von 11,50 Euro je Aktie ihre Papiere andienten. Seither wollte Haselsteiner seine Anteile veräußern. Dem "Standard" sagte er am Freitag, er habe vor einigen Monaten mit conwert "abgeschlossen".

Auch der Abgang Schneiders kam nicht überraschend. Bereits am 28. April hatte conwert - nach einem entsprechenden Bericht im "Kurier" - kundgetan, dass mit Schneider über die Modalitäten eines Abgangs verhandelt werde. Der frühere ÖGB-Finanzchef, der vor gut einem Jahr von Haselsteiner in das Unternehmen gebracht worden war, hätte noch bis 2018 einen Vertrag gehabt. Nun wird sein Rausschmiss mit "unterschiedlichen Auffassungen über die Umsetzung der nächsten strategischen Schritte" begründet. Die Gerüchteküche will aber wissen, dass ihm das Platzen des Deals mit Deutsche Wohnen zur Last gelegt wird.

Teddy Sagi (53) war zuletzt in den Medien, als er im März 2014 für 400 Millionen Pfund den Camden Stables Market, einen von mehreren Märkten am Regents Canal in London, und dann im Oktober den Camden Lock Market für 100 Millionen Pfund kaufte. Er brachte die beiden Touristenattraktionen erstmals unter ein Dach - und anschließend im Dezember unter dem Namen Market Tech Holdings an die Börse, wo die Firma mit 1,3 Mrd. Dollar bewertet wurde.

Das Forbes-Magazin schreibt ihm ein Vermögen von 3,3 Mrd. Dollar (2,92 Mrd. Euro) zu. Die Basis für seinen wirtschaftlichen Erfolg ist die Firma Playtech, die mit Software für die Wettindustrie groß geworden ist und an der Sagi noch ein Drittel hält. Weitere Firmen, die er laut Forbes an die Börse brachte, sind SafeCharge, spezialisiert auf Onlinezahlungen, vor allem im Glücksspielbereich sowie Crossrider, das über große Datenmengen digitale Werbung beurteilt.(APA)

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