Österreicher wechseln vier Mal im Leben die Wohnung

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Mit 50 Jahren kehrt Sesshaftigkeit im Leben der Österreicher ein. Große Unterschiede gibt es in Europa beim Übersiedeln zwischen Skandinaviern und Südeuropäern.

Übersiedeln ist ein seltenes Ereignis für die meisten Europäer. Die Österreicher sind beim Wohnungswechel die statistischen Durchschnitts-Europäer: Im Schnitt wechselt ein Europäer 3,9 Mal die Wohnung, ein Österreicher viermal, so eine aktuelle RE/MAX Europe-Umfrage.

Wer eine Wohnung oder ein Haus gemietet hat, hat deutlich häufiger seinen Lebensmittelpunkt verändert als Wohnungs- oder Haus-Eigentümer: Ein typischer Mieter siedelte bisher im Schnitt fünfmal im Leben, ein typischer Eigentümer nur dreimal.

Umzug vor 50

Die Umzugsrate steigt natürlich mit dem Alter: Wer länger gelebt hat, hatte öfter die Chance oder die Notwendigkeit zu übersiedeln. Das stimmt grundsätzlich für alle Jahrgangsgruppen unter 50. Mit steigendem Alter entwickelt sich die Anzahl der Wohnortwechsel der ÖsterreicherInnen wie im Lehrbuch – sie steigen ziemlich konstant mit einer Übersiedlung in 10 Jahren: 20-29-jährige Österreicher haben 2,8 Wohnungswechsel hinter sich; 30-39-jährige dagegen 3,9; 40-49-jährige sind 4,5-mal gesiedelt, doch dann kehrt Sesshaftigkeit und Ruhe ein. Denn die 50-59-jährigen melden nicht mehr Wohnortwechsel als die um 10 Jahre jüngere Gruppe der 40-49-jährigen, sondern gleich viel. Der Schluss legt nahe: Die Übersiedlerei erfolgt zumindest statistisch vor dem Fünfziger.

Interessant auch die Zusammenhänge mit dem Haushaltseinkommen: Während Österreicher mit einem Haushaltsnettoeinkommen bis 2000 Euro im Schnitt 4,2-mal gesiedelt sind, sinkt mit steigendem Einkommen (2.001 bis 3.000 Euro) die Umzugsrate auf 3,6 Umzüge. Die Mobilität bei der nächsten Einkommensgruppe (3000 bis 4000 Euro) springt jedoch auf 5,6 Übersiedlungen, um dann bei der Einkommensgruppe über 4000 Euro wieder auf 3,8 Wohnungswechsel zu sinken.

Skandinavier am mobilsten

Zum Vergleich die Nachbarn: Die Deutschen sind mit 4,5 Wechsel deutlich mobiler als die Österreicher, ebenso die Schweizer – ganz entgegen dem Klischee – mit 5,6 Umzügen. Deutlich sesshafter dagegen die Tschechen mit 3,3 Übersiedlungen und die Slowaken mit 2,2 – ähnlich die Italiener mit 2,4 Standortwechsel in ihrem bisherigen Leben.

Am mobilsten sind die Finnen mit 6,1 Umzügen und die Schweden mit 5,7. Am anderen Ende der Statistik, bei den Nesthockern, finden sich noch die Spanier mit 2,4 Wohnungswechsel, während ihre Nachbarn, die Portugiesen, mit 3,1 Übersiedlungen etwas flexibler sind.

„Im Vergleich zu Kanada oder den USA, wo die Menschen sehr oft übersiedeln, bleiben Europäer länger an einem Ort und suchen sich tendenziell nur dann neue Wohnmöglichkeiten, wenn sich die Lebensbedingungen ändern, zum Beispiel durch einem neuen Job oder Familienzuwachs", sagt Michael Polzler, Geschäftsführer von RE/MAX Europe.

RE/MAX Europe hat die länderübergreifende Studie zu Vergleichszwecken in Auftrag gegeben. Dafür wurden 8.000 Menschen im Alter zwischen 20 und 59 Jahren in 16 verschiedenen europäischen Ländernbefragt.

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(red.)

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