Papst-Attentäter Agca sucht italienische Braut

Archivbild: Papst Johannes Paul II. besuchte Mehmet Ali Agca
Archivbild: Papst Johannes Paul II. besuchte Mehmet Ali Agca(c) AP (Arturo Mari)
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Im Jahr 2010 kommt Mehmet Ali Agca, der Papst Johannes Paul II. erschießen wollte, frei. Dann will er nach Rom. Davor sucht er eine Frau, mit der er über seinen neuen Glauben, den Katholizismus, reden kann.

Der in der Türkei inhaftierte Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca ist eigenen Angaben zufolge vom Islam zum Katholizismus übergetreten und sucht eine italienische Braut. "Ich suche eine junge italienische Frau, die mit mir korrespondieren will. Natürlich muss sie Katholikin sein, da ich am 13. Mai 2007 (Jahrestag des Papst-Attentates, Anm.) beschlossen habe, zum Katholizismus überzutreten", sagte Agca in einem Interview mit dem italienischen Frauenmagazin "Diva e Donna".

"Ich träume von einer einfachen und ehrlichen italienischen Frau, die mir im gemeinsamen katholischen Glauben helfen kann, meinen neuen Weg zu beschreiten", sagte Agca. "Ich bin ein Katholik und ein neuer Mensch dank dieses fantastischen Papstes, der mich umarmt hat. Im Jänner 2010 bin ich frei. Ich will nach Rom reisen, um Papst Johannes Paul II., meinem lieben Bruder, zu würdigen", so der Türke.

Attentat auf dem Petersplatz

Agca hatte am 13. Mai 1981 auf dem Petersplatz auf den damaligen Papst Johannes Paul II. geschossen. Über das Motiv des Anschlags machte Agca stets widersprüchliche Angaben. Der Papst besuchte ihn zwei Jahre nach dem Attentat im Gefängnis und verzieh ihm. Für das Attentat verbüßte Agca eine 19 Jahre dauernde Haft in Italien, ehe er von Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi im Juni des Jahres 2000 begnadigt wurde.

In seiner Heimat sitzt der aus dem rechtsradikalen Milieu kommende Agca seitdem wegen der Ermordung des ehemaligen "Milliyet"-Chefredakteurs Abdi Ipekci 1979 sowie zweier ebenfalls in den 1970er Jahren begangener Raubüberfälle im Gefängnis.

Im Jänner 2006 war Agca für einige Tage auf freiem Fuß, da er nach Ansicht des zuständigen Staatsanwalts seine Strafe abgesessen hatte. Das Oberste Berufungsgericht der Türkei machte die Freilassung damals aber wieder rückgängig; Agca kam erneut in Haft. Gleichzeitig wurde die Haftzeit neu berechnet. Die Freilassung des Papstattentäters wurde auf den 18. Jänner 2010 festgesetzt. Dagegen erheben Agcas Anwälte nun Einspruch.

(APA)

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