Lukoil baut Zentrale in Wien aus

Firmen-Chef Wagit Alekperow
Firmen-Chef Wagit Alekperow(c) Reuters
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Die Kapazität des russischen Ölkonzerns wird verdoppelt. Der Firmen-Chef verweist auf die gute Lage Wiens und die "sehr stabile Steuergesetzgebung".

Der russische Ölkonzern Lukoil will seinen Standort in Wien ausbauen und künftig das internationale Explorations- und Produktions-Geschäft mit einem Umsatz von 4,6 Milliarden Dollar unter der Wiener Holding Lukoil International bündeln, sagte Firmen-Chef Wagit Alekperow in Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Wien werde damit die wichtigste Drehscheibe für die internationalen Aktivitäten von Lukoil.

"Wien ist eine Hauptstadt und hat eine sehr stabile Steuergesetzgebung. Es gibt gute Lebensbedingungen für unsere Mitarbeiter, gute Kommunikation und die geografische Lage ist günstig. Wien ist die einzige Stadt, von der aus man innerhalb einer Stunde in die wichtigsten Hauptstädte gelangt", begründet Alekperow seine Präferenz für Wien. Laut "Wiener Zeitung" steuert Lukoil künftig etwa 40 Milliarden Dollar Umsatz über Wien.

Die Kapazität soll verdoppelt werden

Das Schmiermittelwerk in der Lobau, das Lukoil im Vorjahr von der OMV gekauft hat, soll modernisiert, die Kapazität verdoppelt werden. Auch soll eine Schiffsanlegestelle entstehen, für den Transport der Rohstoffe. "Wir haben ähnliche Werke auch in anderen Ländern, Wien fügt sich organisch da gut hinein" zitiert die "Wiener Zeitung".

Lukoil investiere auch in alternative Energien und betreibe Wasserkraftwerke in der Russischen Föderation, Wind- und Sonnen-Kraftwerke in Bulgarien und Rumänien. "Die Steinzeit ist nicht zu Ende gegangen, weil die Steine ausgegangen sind, sondern weil neue Werkzeuge entwickelt wurden" sagt Alekperow, man müsse immer neue Energiearten entwickeln.

Lukoil rechnet mit einem Ölpreis von 60 Dollar. Sollten die Iran-Sanktion fallen - und Alekperow erwartet eine Einigung mit dem Iran im Atomstreit - würde der Ölpreis kurzfristig fallen. Aber der steigende Verbrauch würde auch die Preise wieder in die Höhe treiben. Sobald es möglich ist, will Lukoil zum Ölfeld Anaran zurückkehren, das vor Verhängung der Sanktionen mit der norwegischen Statoil entwickelt wurde. Der Iran schaffe gerade die gesetzlichen Rahmen für Investoren und werde diese im Herbst präsentieren.

(APA)

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