Assistenzeinsatz des Militärs läuft. Hagelversicherung schätzt betroffene Gebiete auf 4000 Hektar. Die Schadenshöhe wird mit mindestens 1,2 Mio. Euro beziffert.
Schwere Unwetter haben in den vergangenen Tagen vor allem in Tirol, aber auch in Salzburg, Ober- und Niederösterreich für zum Teil verheerende Schäden gesorgt. Alleine für Tirol bezifferte die österreichische Hagelversicherung den Schaden mit etwa 1,2 Millionen Euro. Die Wetterlage ist laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) dabei noch keineswegs entspannt.
Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hat am Dienstag angekündigt, die Betroffenen der Unwetter aus dem Katastrophenfonds finanziell zu unterstützen. Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) habe entsprechende Hilfe zugesagt. "Im Anschluss an die Ersthilfe für die Betroffenen geht es darum, möglichst unbürokratisch finanzielle Hilfe zu leisten", sagte Mitterlehner.
Die Aufräumarbeiten nach den verheerenden Unwettern am Sonntag und Montag im Sellrain- und im Paznauntal in Tirol werden wohl mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Teilweise waren Häuser bis in den ersten Stock mit Schlamm, Schotter und Erdreich verschmutzt, Straßen unterspült bzw. weggerissen und Gebäude von Muren umschlossen, berichtete ein Sprecher des Bundesheeres. Das Heer stand mit insgesamt rund 250 Mann im Einsatz, davon 150 in der Gemeinde Sellrain, der Rest in der Gemeinde See im Paznaun. Ebenfalls im Einsatz sind zwei Helikopter vom Typ Agusta-Bell 212. Sie führen Erkundungs- und Transportflüge durch.
Auch andere Bundesländer betroffen
Starke Gewitter richteten gestern auch in mehreren Salzburger Gemeinden Schäden an. In St. Koloman und Pfarrwerfen setzten Blitze Gebäude in Brand, vor allem im Pinzgau mussten die Feuerwehren zu Pumpeinsätzen ausrücken. Aufregung gab es zwischenzeitlich auch unter Asylwerbern in der Zeltstadt bei der Landespolizeidirektion, weil durch starken Regen Wasser in einige Zelte gelangt war.
Auch in Oberösterreich sorgten schwere Unwetter mit großen Wassermengen in einigen Bezirken für Überflutungen und Vermurungen. In der Nacht auf Dienstag waren 1.500 Feuerwehrleute bei 660 Einsätzen aktiv. In Wallern an der Trattnach (Bezirk Grieskirchen), wo Katastrophenalarm ausgerufen wurde, waren Dienstagvormittag noch 20 Feuerwehren im Einsatz. In Ohlsdorf (Bezirk Gmunden) wurde eine Schottermure ausgelöst, oberhalb der Ohlsdorfer Straße ab wurde die Fahrbahn auf einer Länge von etwa zehn Metern einen Meter hoch verschüttet.
Auch einige Straßen waren überflutet. Heftige Regenfälle haben am Montagabend auch im Bezirk Amstetten zu kleinräumigen Überflutungen geführt. Betroffen waren insbesondere St. Valentin und Haag. Vereinzelte Unwettereinsätze gab es nach Feuerwehrangaben u.a. auch in Wieselburg (Bezirk Scheibbs), Altenmarkt und Pöggstall (Bezirk Melk).
Weitere Unwetter möglich
In den nächsten Tagen stehen laut ZAMG weiterhin teils kräftige Regenschauer und Gewitter an der Tagesordnung; und zwar auch in den bisher nicht betroffenen südöstlichen Landesteilen. Stellenweise sind auch Unwetter möglich, mit Starkregen, Hagel und Sturmböen. Mit Gewittern ist bis zum Wochenende hin zu rechnen, am geringsten dürfte die Gefahr noch am Freitag sein.