Afghanistan: Taliban melden Beginn ihrer Offensive

Taliban in Pakistan
Taliban in Pakistan(c) REUTERS (Str)
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Der Raketenangriff auf einen Polizeiposten in der westafghanischen Provinz Herat soll den Beginn der Operation "Nasrat" (Sieg) markieren. In Pakistan halten Taliban etwa 50 Geiseln in ihrer Gewalt.

Die Taliban haben nach eigenen Angaben mit ihrer angekündigten Offensive begonnen. In einer auf der Homepage der Islamisten veröffentlichten Erklärung des Taliban-Sprechers Kari Yussef Ahmadi hieß es am Donnerstag, ein Raketenangriff auf einen Polizeiposten in der westafghanischen Provinz Herat habe den Beginn der Operation "Nasrat" (Sieg) markiert. Ein Polizeisprecher bestätigte den Angriff und sagte, vier Polizisten seien leicht verletzt worden. Die Polizei habe das Feuer erwidert und den Angreifern Verluste zugefügt.

Als Reaktion auf die Truppenverstärkung besonders der Amerikaner in Afghanistan hatte der Vizechef der Taliban, Mullah Brodar Akhund, am Mittwoch eine landesweite Offensive angekündigt. Der Stellvertreter von Taliban-Führer Mullah Omar nannte als Ziele "Militärbasen der Invasoren, diplomatische Zentren, Militärkonvois, Vertreter der Marionettenregierung und Parlamentsabgeordnete".

Offensive der pakistanischen Armee

Die pakistanische Armee hat unterdessen ihre Offensive gegen die Taliban im Nordwesten des Landes fortgesetzt. Wie das Militär am Donnerstag mitteilte, hielten die islamistischen Kämpfer im Verwaltungsdistrikt Buner etwa 50 Geiseln in ihrer Gewalt und Polizeiwachen besetzt.

Bis zu 500 Taliban-Kämpfer aus dem Swat-Tal waren vergangene Woche in den Bezirk Buner eingedrungen und hatten begonnen, dort die Scharia einzuführen. Sie errichteten Kontrollpunkte und besetzten Moscheen, ehe sie am Freitag den Rückzug antraten. Nach Armeeangaben drangen Bodentruppen am Dienstag mit Luftunterstützung in den Bereich ein, um die verbleibenden Rebellen zu vertreiben.

Die Taliban-Forderung nach Einführung der Scharia im Swat-Tal ist von der Regierung in Islamabad erfüllt worden. Ungeachtet des damit vereinbarten Waffenstillstands drangen bewaffnete Taliban danach immer weiter in die benachbarten Bezirke vor.

(Ag.)

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