Der Metallerverband will die Arbeitszeit flexibilisieren. Die Branche kommt enorm, so deren Obmann. Er mahnt zu Rücksicht bei den KV-Verhandlungen.
In die Diskussion, wie man die hohe Arbeitslosigkeit bekämpfen und den Industriestandort sichern kann, hat sich nun auch der größte Metallfachverband FMMI eingemischt. Die Arbeitszeit zu reduzieren, wie das Arbeitnehmervertreter fordern, sei kein Mittel gegen Arbeitslosigkeit.
Um Arbeitsplätze zu sichern, müsse die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. Dazu gehörten Förderung in Forschung und Entwicklung, bessere Bildung für mehr Fachkräfte, weniger Bürokratie und Steuerbelastungen, ein Einbremsen der steigenden Arbeitskosten und mehr Flexibilität sowie konstruktive KV-Verhandlungen, die die Situation der Betriebe berücksichtigen, fordert der Fachverband Maschinen- und Metallwarenindustrie am Dienstag in einer Aussendung.
Deutlicher Produktionsrückgang
Im Vorjahr verzeichnete die Branche einen Produktionsrückgang um 3,5 Prozent. Die Aufträge seien zurückgegangen, auch die Prognosen für 2015 seien schlecht. "Unsere Branche kämpft extrem, Wachstum ist in weiter Ferne", so FMMI-Obmann Christian Knill mit Blick auf die im Herbst anstehenden Kollektivvertrags-Verhandlungen. "Den Anstieg staatlicher Gebühren haben wir als Unternehmen zu schlucken, über die inflationsgetriebene Lohn-und Gehaltserhöhung werden wir dann nochmals zur Kassa gebeten", kritisiert Knill.
Seitens der Wirtschaftsforscher sei bereits das Wort Nulllohnrunde gefallen. In Richtung seines Verhandlungspartners auf Gewerkschaftsseite, den GPA-Vizechef Karl Proyer, adressierte Knill: "Da kann der Herr Proyer gern weiter sein Steckenpferd reiten und von Boni und Ausschüttungen erzählen, die es in unserer Branche nicht gibt - er reitet leider ein totes Pferd. Es ist Zeit, auf die echten Themen umzusatteln, wenn er wirklich etwas für die Arbeitnehmer tun will."
Üblicherweise leiten die Metaller die Herbstlohnrunde ein. Ihr Abschluss gilt als richtungsweisend für andere Branchen.
(APA)