Tour-Massensturz: "Irgendwann macht einer den Fehler"

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Stress und Nervosität lösten die Kollision von über 20 Fahrern aus. Fabian Cancellara musste mit Wirbelbrüchen wie einige andere aufgeben.

Enormer Stress und Nervosität prägen das Geschehen bei der Tour de France auf jeder Etappe - folgenreiche Zwischenfälle wie der Massensturz am Montag sind die Folge. "Der Stress wird jedes Jahr ärger, das kostet eine Menge Energie", erklärte der zweifache Toursieger Alberto Contador. Die Debütanten Matthias Brändle und Marco Haller kamen bei dem Sturz glimpflich davon.

Der Vorarlberger und der Kärntner mussten auf der dritten Etappe wie rund 20 andere Fahrer zu Boden, nachdem der Franzose William Bonnet bei mehr als 70 km/h vorne im Feld das Hinterrad eines anderen Fahrers touchiert hatte. Bonnet musste am Dienstag wegen eines Halswirbelbruchs operiert werden, Spitzenreiter Fabian Cancellara (SUI) brach sich Querfortsätze von zwei Lendenwirbeln. Vier weitere Fahrer mussten mit Brüchen von Handgelenk, Schlüsselbein oder Schulterblatt ebenfalls aufgeben.

Brändle und Haller kamen glimpflich daovn

Brändle sieht Hektik und Stress als Ursache für die zahlreichen Stürze. "Bei anderen Rennen geht es auf den letzten 50 km zur Sache, aber bei der Tour will jeder vorne sein, da muss man den ganzen Tag konzentriert sein. Aber irgendwann macht einer einen Fehler", sagte der Siebente der ersten Etappe.

Der Vorarlberger hatte mit seinem Rad einen Überschlag vollzogen und erlitt Prellungen. Für die vierte Etappe mit Kopfsteinpflaster-Abschnitten auf den letzten 40 km war Brändle dennoch optimistisch, er hoffte, mit einer Ausreißergruppe wegzukommen.

Haller stand hingegen ein schmerzvoller Tag bevor. Er hatte beim "Abflug mit 75 km/h" eine schwere Verstauchung des rechten Handgelenks erlitten - just vor den von Paris-Roubaix bekannten Rüttelpassagen in Nordfrankreich. "Wir versuchen es mit einem Tape bestmöglich zu stabilisieren", sagte der Kärntner. "Unglaublich, wie nervös das Rennen bei der Tour ist, bei den Klassikern geht es nicht so hektisch zu."

(APA)

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Mehr als 20 Fahrer waren in die Kollision auf der dritten Etappe verwickelt, auch der Kärntner Marco Haller. Der Tagessieg ging an Joaquim Rodriguez.

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