EU brummt ÖBB Kartellstrafe von 17 Millionen Euro auf

Symbolbild Güterverkehr
Symbolbild GüterverkehrAPA/dpa/Sven Hoppe
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Die Strafe wurde wegen Beteiligung an einem Kartell für "Ganzzugladungen" verhängt. Auch die Deutsche Bahn ist betroffen.

Die EU-Kommission hat am Mittwoch Geldstrafen von 49,15 Mio. Euro gegen die ÖBB und die Deutsche Bahn verhängt. Express Interfracht, ein Teil der ÖBB, muss demnach 17,36 Mio. Euro bezahlen. Auf DB Schenker entfällt eine Strafe von 31,8 Mio. Euro wegen Beteiligung an einem Kartell für sogenannte „Ganzzugladungen".

Neben den beiden Unternehmen war auch Kühne+Nagel aus der Schweiz als eines der größten Transport- und Logistikunternehmen in Europa am Kartell beteiligt, wurde aber mit keiner Geldbuße belegt. Das Unternehmen fiel unter die Kronzeugenregelung der Kommission von 2006. Die drei trafen Preisabsprachen und teilten ihre Kunden für ihre „Balkantrain-“ und „Soptrain"-Dienstleistungen in Europa für fast acht Jahre auf. Da die Unternehmen einem Vergleich mit der Kommission zustimmten, wurden die Bußgelder um zehn Prozent reduziert.

ÖBB: Verantwortliche Mitarbeiter entlassen

Bei Ganzzugladungen handelt es sich um ein Güterbeförderungssystem von einem Knotenpunkt zum anderen, ohne dass die Waggons aufgeteilt oder zwischendurch abgestellt werden. Dies spart Zeit und Geld für Kunden aus einer Vielzahl von Branchen. Ganzzugladungen sind grundsätzlich wirtschaftlich effizienter als der herkömmliche Güterschienentransport, vor allem bei der Beförderung eines einzigen Guts.

Die ÖBB erklärten in einer Aussendung, man habe sich "im Zuge der internen Aufarbeitung von allen damals verantwortlichen Mitarbeitern und Führungskräften getrennt, die in die Vorfälle involviert waren". Für die Kunden und Abnehmer der an den Absprachen beteiligten Unternehmen sei zu keinem Zeitpunkt ein Schaden durch erhöhte Preise entstanden, behaupten die ÖBB.

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