Pröll zu Steinbrück: "Befriedigung niedriger Instinkte"

Finanzminister Josef Pröll
Finanzminister Josef Pröll (c) Michaela Bruckberger
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Finanzminister Josef Pröll wirft seinem deutschen Kollegen Steinbrück vor, mit seinen verbalen Attacken "gegen den europäischen Gedanken zu arbeiten". Eine Verschlechterung der Beziehungen gilt es aber zu verhindern.

Vizekanzler und Finanzminister Josef Pröll wirft dem deutschen Finanzminister Peer Steinbrück vor, mit seinen verbalen Attacken gegen Länder wie Österreich, Luxemburg und die Schweiz "gegen den europäischen Gedanken zu arbeiten". "Das Drüberfahren können wir auf keinen Fall akzeptieren. Das sind Emotionen zur Befriedigung niedriger Instinkte oder für Wahl-Zwecke", sagte Pröll in einem Interview mit der Tageszeitung "Kurier".

Eine Verschlechterung der deutsch-österreichischen Beziehungen gelte es "auf jeden Fall" zu vermeiden. Pröll zeigte sich erleichtert, dass die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bereits klare Worte gefunden habe. "Schade, dass die SPD so enge Beziehungen über Bord wirft und versucht, populistisch zu punkten." Steinbrück hat kürzlich Luxemburg, Österreich und die Schweiz mit Ouagadougou, der Hauptstadt des afrikanischen Landes Burkina Faso, verglichen.

Risiko übertrieben


Mit Genugtuung sieht Pröll den Umstand, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Berechnungen über den Schuldenstand osteuropäischer Länder korrigiert habe. "Ich habe immer gesagt, dass diese Einschätzung zu Osteuropa falsch ist, das Risiko wurde maßlos übertrieben. Es ist besser, sich auf professionelle Erfahrung statt auf Theoretiker zu verlassen." Pröll sieht sich durch die IWF-Korrektur bestätigt: "Unser Kurs ist richtig, die Herausforderung ist bewältigbar."

(APA)

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