„Financial Times“ steht zum Verkauf

(c) Bloomberg (Chris Ratcliffe)
  • Drucken

Der Pearson Verlag ist auf der Suche nach Interessenten für Englands wichtigste Wirtschaftszeitung.

London/Berlin. Englands wichtigste Wirtschaftszeitung, die „Financial Times“ („FT“), könnte demnächst einen neuen Eigentümer haben. Das behauptet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. In einem Bericht hieß es unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, dass sich der Eigentümer des Blattes, der Pearson Verlag, bereits auf die Suche nach Interessenten gemacht hat. Der Kaufpreis der „FT“ soll sich angeblich auf eine Milliarde Pfund (1,4 Milliarden Euro) belaufen.

Potenzielle Käufer aus Europa, Asien und dem Nahen Osten sollen sich gemeldet haben. Interesse bekundet haben soll auch der deutsche Axel Springer Verlag. Derzeit fällt der Name des deutschen Verlags auffallend oft, wenn es um Übernahmen geht. Erst Anfang Juli wurde bekannt, dass die Pro7-Sat1-Gruppe und Springer über eine mögliche Fusion beraten. Fest steht allerdings, dass der Medienkonzern seine Fühler stärker in den angloamerikanischen Markt ausstrecken will.

Mehr Digital- als Print-Abos

Die Londoner Pearson PLC Group ist unter anderem zu 50 Prozent an der Economist Group beteiligt, die das gleichnamige Wochenmagazin herausgibt. Die wichtigste Einnahmequelle bleibt aber das Buchwesen: Pearson und der Bertelsmann-Konzern besitzen den weltgrößten Buchverlag, Penguin Random House.

Über den Verkauf der „FT“ wird derzeit nicht zum ersten Mal spekuliert. Das Blatt wurde 1888 zunächst als Zeitung mit vier Seiten gegründet und hatte 2014 eine Auflage von 720.000 Stück, wobei 70 Prozent davon nur mehr digital verkauft werden. Das Unternehmen hat 2007 als erste britische Zeitung eine Paywall eingeführt und seit 2012 mehr Digital- als Printabonnenten. (awa)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.07.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.