Dienstrecht: Schmied will "höhere Lehrverpflichtung"

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NATIONALRATSSITZUNG: BUDGETREDE: SCHMIED(c) APA (Helmut Fohringer)
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Die Bildungsministerin geht das geplante Dienst- und Besoldungsrecht für neue Lehrer "in aller Gelassenheit an". Veränderungen müssen aber kommen. Eine Jahresarbeitszeit fände sie "attraktiv.

Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) will im geplanten neuen Dienst- und Besoldungsrecht für neue Lehrer eine "höhere Lehrverpflichtung" für Lehrer. Das erklärte die Ministerin am Dienstag am Rande des EU-Bildungsministerrats in Brüssel. Darauf angesprochen, ob es denkbar sei, dass dann für junge Lehrer mit dem neuen Dienstrecht eine höhere Lehrverpflichtung gelte, für die älteren, die ab 2012 in Pension gehen, nicht, meinte die Ministerin, sie wolle den Verhandlungen nicht vorgreifen.

Schmied will das neue Dienstrecht "in aller Gelassenheit angehen". Gleichzeitig machte die Ministerin aber klar, dass Veränderung kommen müssen. So solle es neben einer Erhöhung der Lehrverpflichtung zu attraktiven Einstiegsgehältern kommen. "Attraktiv" fände sie auch eine Jahresarbeitszeit. Befragt, ob eine Verkürzung der langen Sommerferien ein Thema sei, winkte sie ab: "Das ist derzeit keine Diskussion".

Gleichzeitig hält Schmied an der geplanten neuen Ausbildung für alle im Lehrberuf tätigen Personen fest. Von 2012 bis 2025 würde die Hälfte aller Pädagogen in Pension gehen, "wir haben sehr großen Bedarf an jungen Lehrern, den sollten wir nutzen, um eine neue Ausbildung zu konzipieren". Unter anderem soll es ein Aufnahmeverfahren geben.

"Wir wollen sicherstellen, dass nur Personen, die tatsächlich die Sozialkompetenz haben und gerne mit Kindern arbeiten, auch den Lehrberuf erlernen". Dies sei für beide Seiten - Lehrer und Kinder - wichtig. Und die Schüler würden davon eindeutig profitieren. Man sollte die Dinge rasch angehen, was einen Zeitplan für die neue Lehrer-Ausbildung betrifft, meinte Schmied, realistisch sei frühestens der September 2011.

Außerdem müsse man verstärkt in Nachmittagsbetreuung und in ganztägige Schulformen geben. Dies sei auch eine große Hilfe für Kinder mit Migrationshintergrund. Hier gebe es ein ganzes Maßnahmenpaket.

Einer der Schwerpunkte beim EU-Bildungsministerrat war das lebenslange Lernen. Dabei verwies Schmied darauf, dass in Österreich acht Prozent aller 14- bis 15-jährigen überhaupt nicht mehr im Bildungssystem vertreten seien. Auch in diesem Zusammenhang sei es wichtig, in Bildung schon frühzeitig zu investieren.

(APA)

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