Islamisten entführen von USA ausgebildete Kämpfer

Ein Mitglied der islamistischen al-Nusra-Front
Ein Mitglied der islamistischen al-Nusra-FrontREUTERS
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Ein turkmenischer Kommandant und sieben Männer seien in Syrien von der al-Nusra-Front verschleppt worden.

Jihadisten der Al-Nusra-Front in Syrien haben nach Angaben von Aktivisten acht Kämpfer entführt, die von den USA in der Türkei für den Kampf gegen die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) ausgebildet worden waren. Dabei sei auch der Chef der Gruppe "Division 30", Nadim al-Hassan, zusammen mit einigen Kämpfern verschleppt worden, meldeten am Donnerstag sowohl die "Division 30" als auch die in London ansässige oppositionsnahe Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbundene Al-Nusra-Front habe am Mittwochabend den turkmenischen Chef einer Einheit "mit sieben seiner Männer" entführt, als sie von einer Versammlung zurück auf dem Weg in ihr Hauptquartier im Dorf Malkiye in der Provinz Aleppo gewesen seien.

Bei der Versammlung in der Stadt Azaz sei es darum gegangen, mit anderen Rebellengruppen den Beginn einer Militäraktion gegen IS im nordöstlichen Bereich der Provinz Aleppo zu besprechen. Die Entführung sei an einer Straßensperre der Al-Nusra-Front in der Nähe von Azaz erfolgt, sagte Rami Abdel Rahman, der Direktor der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle, die sich auf ein dichtes Netz von Informanten in Syrien stützt. Ihre Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

In der Türkei ausgebildet

Der Beobachtungsstelle zufolge waren der turkmenische Kommandant und seine Männer Teil einer 54 Kämpfer starken Truppe, die vor rund zwei Wochen nach Syrien gekommen sei, "nachdem sie von den Amerikanern in der Türkei ausgebildet wurden". Sie seien mit 30 Allradantrieb-Fahrzeugen, Waffen und Munition aus US-Fabrikation ausgestattet worden. Diese Truppe namens "Division 30" besteht überwiegend aus Turkmenen und gemäßigten pro-amerikanischen Rebellen, die von Al-Nusra aus ihren Stellungen in Syrien vertrieben worden waren. Auf ihrer Facebook-Seite rief die Division 30 die "Brüder" von der Al-Nusra-Front auf, ihre Männer sofort wieder freizulassen.

Ankara und Washington hatten sich Mitte Februar geeinigt, gemäßigte syrische Rebellen in der Türkei für den Kampf gegen IS auszubilden und auszurüsten. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums vom Juli wurden bisher lediglich 60 Kämpfer ausgebildet.

(APA/AFP/Reuters)

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