In der Nacht auf Freitag setzten jüdische Siedler ein Haus im Westjordanland in Brand. Ein 18 Monate altes Baby starb, drei Familienangehörige wurden schwer verletzt.
In hebräischen Buchstaben schmierten die vier Täter noch "Rache" an die Hausmauer, bevor sie die Flucht ergriffen. Der Vergeltungsakt in der Nacht auf Freitag verlief tödlich: In der Dunkelheit drangen jüdische Siedler in ein Dorf im Westjordanland ein und setzen ein am Ortseingang gelegenes Haus in Brand. Ein 18 Monate altes Baby starb bei dem Brandanschlag, die Eltern des Säuglings und der vier Jahre alte Bruder wurden schwer verletzt, berichten palästinensische Sicherheitskräfte.
Nach dem Anschlag seien die mutmaßlichen Täter in Richtung einer benachbarten Siedlung geflüchtet. Der israelische Verteidigungsminister Moshe Yaalon verurteilte die Brandstiftung als "Terrorakt". Militärsprecher Peter Lerner nannte den Fall in einer Mitteilung einen "barbarischen Akt des Terrorismus". Man suche derzeit nach Verdächtigen. Israel werde alle Mittel ergreifen, um die Angreifer zur Schuld zu ziehen, sagte Premier Benjamin Netanjahu in Reaktion auf die Brandstiftung.
Angriffe zwischen radikalen Siedlern häufig
Der Sprecher des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas hingegen machte die israelische Regierung für das Verbrechen verantwortlich. Der Vorfall wäre nicht geschehen, würde Israel seine Siedlungen nicht immer weiter ausbauen.
Radikale Siedler attackieren regelmäßig Palästinenser und deren Häuser, umgekehrt sind Siedler auch immer wieder Ziel von Angriffen radikaler Palästinenser. Derzeit leben fast 400.000 israelische Siedler im seit 1967 von Israel besetzten Westjordanland und fast 200.000 weitere in Ost-Jerusalem. Die internationale Staatengemeinschaft betrachtet alle jüdischen Siedlungen in den Palästinensergebieten als illegal.
(APA/Reuters)