Die Schere zwischen Diesel- und Benzinpreisen geht immer weiter auseinander.
Wien. Der Ölpreis ist wieder einmal auf einem Tiefstand angekommen. Ein Fass (159 Liter) der US-Ölsorte WTI kostet derzeit mit etwa 46 US-Dollar so wenig wie zuletzt vor mehr als vier Monaten. Eine gute Nachricht für heimische Autofahrer: Denn die Durchschnittspreise für Diesel sind dadurch im Vergleich zum Vormonat gesunken, teilt der ÖAMTC mit. Demnach kostete im Juli der Liter Diesel 1,139 Euro nach 1,173 Euro im Juni. Gestern lag der Preis bei 1,101 Euro. An einigen wenigen Tankstellen in Oberösterreich ist der Dieselpreis sogar unter einen Euro gefallen.
Aber nicht alle Autofahrer jubeln. Denn der Benzinpreis liegt vergleichsweise hoch. Dieser müsste im Schnitt zumindest um fünf Cent je Liter niedriger sein, moniert der Automobilklub. Der Liter Super kostete im Juli 1,284 Euro, im Vergleich zum Vormonat sogar mehr (Juni: 1,278 Euro). Der ÖAMTC fordert daher die Mineralölwirtschaft auf, die günstigen Ölpreise bei allen Sorten in die Preiskalkulation einfließen zu lassen. Denn der Preis für das Fass Öl bleibe gleich – ganz egal, ob daraus Benzin oder Diesel wird.
Eine Analyse (siehe Grafik) zeigt, dass die Schere zwischen den Diesel- und Benzinpreisen zusehends im Sommer aufgeht. Ein Phänomen, das man aus der Hauptreisezeit des Vorjahres kenne, sagt Elisabeth Brandau von der Abteilung Verkehrswirtschaft des ÖAMTC zur „Presse“. Als Grund vermutet sie die zahlreichen ausländischen Sommertouristen, die zumeist mit Benzinern unterwegs sind. Auch die global hohe Benzin-Nachfrage, speziell in den USA, wird ins Treffen geführt. Die Nachfrage nach Diesel sei hingegen schwächer. (herbas)
