Griechenland: Auf Kos droht „Blut zu fließen“

Die Insel Kos ist wegen der vielen Flüchtlinge überlastet. Migranten und Polizisten lieferten sich Handgemenge.

Athen. So wie viele der kleinen Ägäisinseln ist auch Kos maßlos mit dem Strom an Flüchtlingen überfordert, die täglich über die nahe gelegene türkische Küste nach Griechenland flüchten: Am Dienstag ist in einem Fußballstadion eine Schlägerei zwischen Migranten und der Polizei ausgebrochen. Die Beamten setzten Schlagstöcke und Feuerlöscher ein, um die Flüchtlinge am Verlassen des Stadiums zu hindern. Dorthin würden alle Migranten geschickt, die auf der Straße und in Parks campierten. Es sei heiß und gebe nur zwei Toiletten für hunderte Menschen, berichten Augenzeugen.

Erst am Montag war ein Polizist suspendiert worden, der einen Flüchtling geohrfeigt hatte, weil er näher als erwünscht an die Polizeiwache herangekommen war. Der Bürgermeister von Kos warnte daher vor einem Blutvergießen, wenn nicht bald Maßnahmen zur Unterbringung der Flüchtlinge getroffen würden. Derzeit befänden sich mehr als 7.000 Migranten auf der 30.000 Einwohner zählenden Insel. (APA/AFP)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.08.2015)

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