Wiener Börse: China-Sorgen belasten ATX

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Wiener Leitindex notiert am Vormittag um 2,15 Prozent schwächer. Chinas Notenbank hat den Yuan erneut abgewertet.

Die Wiener Börse ist am Mittwoch mit deutlich schwächerer Tendenz in die Sitzung gestartet. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.415,47 Punkten nach 2.468,47 Einheiten am Dienstag errechnet, das ist ein Minus von 53 Punkten bzw. 2,15 Prozent.

Chinas Notenbank hat heute zum zweiten Mal in Folge ihre Währung abwertet und damit an den Finanzmärkten Ängste über die wirtschaftliche Entwicklung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt geschürt. Zudem fiel nach zuletzt überraschend schwachen Wirtschaftsdaten auch die Industrieproduktion enttäuschend aus. Im Juli sei das Produktionswachstum im Jahresvergleich auf 6,0 Prozent geschrumpft, nach 6,8 Prozent im Vormonat, teilte das nationale Statistikamt mit. Volkswirte hatten zwar ein schwächeres Produktionswachstum erwartet, waren aber immer noch von einem Zuwachs um 6,6 Prozent zum Vorjahr ausgegangen.

OMV nach Zahlen im Fokus

Der Öl- und Gaskonzern OMV hatte auch im zweiten Quartal mit dem Ölpreis-Verfall zu kämpfen. Der Umsatz war mit 5,726 Mrd. Euro um 38 Prozent geringer als im Vergleichsquartal 2014, obwohl die Produktion auf 307.000 Barrel pro Tag stieg. Das Betriebsergebnis (EBIT) fiel mit 222 Mio. Euro um 4 % geringer aus, im Halbjahr hat es sich aber auf 451 Mio. Euro halbiert, wie das Unternehmen bekannt gab. Die Aktien hielten sich dennoch mit minus 0,80 Prozent auf 23,03 Euro verhältnismäßig gut im schwachen Börsenumfeld.

Tiefrot notierten hingegen die Aktien von Andritz, die mit minus 6,25 Prozent auf 44,65 Euro und an das untere Ende des ATX absackten. Schoeller-Bleckmann verbilligten sich um 3,28 Prozent auf 46,25 Euro und Raiffeisen knickten 3,04 Prozent auf 12,13 Euro ein.

Erste Group fielen 2,40 Prozent auf 27,86 Euro. Die Analysten von Kepler Cheuvreux sehen eine anhaltende Verbesserung bei der heimischen Bankengruppe Erste Group und erhöhen daher ihr Kursziel von 22 auf 28 Euro. Die Anlageempfehlung "Hold" bestätigten sie. Die vergangene Woche vorgelegten Zahlen für das zweite Quartal seien leicht über den Erwartungen ausgefallen. Zudem habe die Erste Group den Ausblick für die Risikovorsorgen für das Gesamtjahr etwas gesenkt.

Der ATX Prime notierte bei 1.231,57 Zählern und damit um 2,00 Prozent oder 25,17 Punkte tiefer. Im prime market zeigten sich ein Titel mit höheren Kursen, 35 mit tieferen und einer unverändert. In vier Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 1.256.725 (Vortag: 734.178) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 42,256 (15,19) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.

(APA)

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