Israel protestiert gegen angeblichen Barenboim-Auftritt in Teheran

Daniel Barenboim, hier beim Neujahrskonzert 2014
Daniel Barenboim, hier beim Neujahrskonzert 2014(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Kulturministerin Miri Regev will Protestbrief an deutsche Regierung schicken. "Kanzlerin Merkel macht einen Fehler", schreibt sie auf Facebook.

Israels Kulturministerin Miri Regev will der deutschen Regierung einen Protestbrief wegen eines angeblich geplanten Auftritts des Dirigenten Daniel Barenboim in Teheran schicken. "Der Dirigent Daniel Barenboim, ein israelischer Staatsbürger, wird im Iran gemeinsam mit der Staatskapelle Berlin auftreten", schrieb Regev am Mittwoch auf ihrer Facebook-Seite. "Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel macht einen Fehler.", so Regev weiter.

Von der Staatskapelle war am Mittwoch zunächst keine Stellungnahme zu den angeblichen Plänen zu bekommen.

Das iranische Kultusministerium hatte Anfang der Woche mitgeteilt, es verhandle mit den Berliner und Wiener Philharmonikern über Konzerte in Teheran. Solche Verhandlungen wurden jedoch von beiden Orchestern dementiert.

Barenboim engagiert sich seit vielen Jahren für eine Annäherung der verfeindeten Volksgruppen im Nahostkonflikt. 1999 gründete er zusammen mit dem palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said das West Eastern Divan Orchestra, bestehend aus jungen Musikern aus Israel sowie den palästinensischen Autonomiegebieten, Libanon, Ägypten, Syrien, Jordanien und Spanien. 2004 wurde ihm im israelischen Parlament der Wolf-Preis für freundschaftliche Beziehungen unter den Völkern verliehen.

(APA/Red.)

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