ARD-Bericht: Größere Lücken bei IAAF-Kontrollen

Doping
DopingGEPA pictures
  • Drucken

Vorwürfe: Zu wenig Kontrollen außerhalb des Wettkampfes und große zeitliche Verzögerung von Bluttests

Laut einem Bericht der ARD nach Recherchen des Senders gemeinsam mit der "Sunday Times" sind die Lücken im Dopingkontrollsystem des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF) groß. Blutdoping-Experte Robin Parisotto kritisierte mit Blick auf die IAAF-Datenbank die Anti-Doping-Arbeit der IAAF nach Einführung des Blutpass-Programms 2009.

"In den Folgejahren führte die IAAF nur etwa 25 Prozent aller Kontrollen außerhalb von Wettkämpfen im Training durch. Es ist unredlich, wenn ein Sport behauptet, ein wirksames Blutpass-Programm zu haben, ohne die bestmöglichen Werkzeuge gegen Doping einzusetzen, die er effektiv hat", sagte Parisotto.

Dessen Kollege Michael Ashenden kritisierte Anzahl und zeitliche Verzögerung von Bluttests bei Athleten, die auffällige Blutwerte hatten. "Es gab etwa 500 abnormale Blutergebnisse zwischen 2009 und 2011, und die Richtlinien besagen, dass Experten sofort solche Fälle untersuchen müssen. Jedoch gab es laut Datenbank im Durchschnitt eine Verzögerung von acht Monaten bis zum nächsten Bluttest bei verdächtigen oder hochverdächtigen Athleten", zitiert ARD Ashenden. Bei ungefähr einem Viertel der Fälle seien überhaupt keine weiteren Bluttests durchgeführt worden.

Die ARD und die "Sunday Times" haben eine Liste mit 12.000 Bluttests von rund 5.000 Leichtathleten aus den Jahren 2001 bis 2012 ausgewertet, die aus der IAAF-Datenbank stammt. Wie die Analyse ergab, soll die Zahl der dopingverdächtigen Leichtathleten erheblich sein. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat eine Untersuchungskommission eingerichtet.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.