Reallöhne legen in Deutschland deutlich zu.
Berlin/Wien. Dank Mini-Inflation und hoher Tarifabschlüsse steigt die Kaufkraft der Deutschen im Rekordtempo. Sie legte zuletzt so stark zu wie seit sieben Jahren nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Es hat die preisbereinigten Lohnsteigerungen im zweiten Quartal unter die Lupe genommen: Diese sogenannten Reallöhne erhöhten sich zwischen April und Juni um 2,7 Prozent.
„Dies war der höchste Zuwachs seit Beginn dieser Zeitreihe im Jahr 2008.“ Die Nominallöhne stiegen im Jahresvergleich um 3,2 Prozent, während sich die Lebenshaltungskosten nur um 0,5 Prozent erhöhten. Die Aussichten sind gut, dass die Verbraucher die Wirtschaft weiter spürbar anschieben.
In Österreich ist die Lage weniger rosig: Die Reallöhne sinken seit Jahren, weil die Inflationsrate deutlich über jener in Deutschland liegt. Grund dafür sind die in den vergangenen Jahren rasant steigenden Steuern und Gebühren. (ag./red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.09.2015)