Formel 1: Mercedes-Triumph in Japan

Lewis Hamilton signiert eine Kappe.
Lewis Hamilton signiert eine Kappe.REUTERS
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Es ist der achte Saisonsieg von WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton. Er gewinnt vor Nico Rosberg und Sebastian Vettel.

Mercedes hat die alten Machtverhältnisse mit einem Doppelsieg in Suzuka wieder hergestellt. Weltmeister Lewis Hamilton feierte am Sonntag im Grand Prix von Japan vor Nico Rosberg seinen achten Saisonerfolg. Für Singapur-Triumphator Sebastian Vettel blieb im Ferrari nur Platz drei. In der Formel-1-WM-Wertung führt Hamilton fünf Rennen vor Saisonende nun 48 Punkte vor Rosberg und 59 vor Vettel.

Pole-Position-Mann Rosberg vergab die Chance auf den Sieg gleich nach dem Start, als der Deutsche nicht nur Hamilton, sondern auch Vettel und Valtteri Bottas im Williams vorbeilassen musste. In Runde 18 gelang es Rosberg aber, wieder an Bottas vorbeizukommen. Später schob er sich auch noch an Vettel vorbei, als dieser etwas zu spät vom Reifenwechsel zurück auf die Strecke kam. In weiterer Folge geriet Rosberg im innerdeutschen Duell nicht mehr in Gefahr.

Der zuletzt in Singapur ausgeschiedene Hamilton fuhr indes auf trockener Strecke einen ungefährdeten Sieg heraus. Der Engländer zog mit seinem 41. Grand-Prix-Erfolg mit Ayrton Senna gleich. Hamilton wurde 18,964 Sekunden vor Rosberg und 20,850 vor Vettel abgewunken. Dahinter folgten Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen und dessen finnischer Landsmann Bottas. "Es fühlt sich gut an, wieder an der Spitze zu sein. Ich hatte wirklich einen guten Start, das war der Schlüssel. Es war wichtig, zurückzuschlagen", jubelte Hamilton.

Rosberg geriet im WM-Duell mit dem Engländer wieder weiter ins Hintertreffen. "Es aber großartig, dass ich mich auf den zweiten Platz zurückgekämpft habe. Das war ein bisschen Schadensbegrenzung, aber nichtsdestotrotz enttäuschend. In der WM geht es für mich in die falsche Richtung, ich muss versuchen, wieder zu gewinnen", meint der Deutsche. Vettel blieb einmal mehr nur Platz drei. "Ich hätte gerne die große Trophäe gehabt. Die Chance auf den Sieg war heute nicht da, Lewis war einfach zu schnell, mit Nico war es richtig eng. Wir haben das Maximum herausgeholt", meinte der Ex-Weltmeister.

Für Mercedes gab es im 14. Rennen des Jahres den bereits achten Doppel-Erfolg zu feiern. Toto Wolff hatte nach dem jüngsten Rückschlag allen Grund zur Freude. "Ich bin superglücklich, dass wir wieder da sind, wo wir vor Singapur aufgehört haben", so der Mercedes-Motorsportchef, der noch über den misslungenen Start von Rosberg rätselte. Ungeachtet des Überholmanövers zu Beginn stellte Teamaufsichtsratschef Niki Lauda zufrieden fest, dass die "alte Rangordnung wieder hergestellt" sei. "Nach Singapur waren Aufräumarbeiten nötig, aber hier wurde alles gut gemacht. Jetzt läuft wieder alles nach Plan", so Lauda.

Die Reihenfolge Hamilton - Rosberg - Vettel (im Red Bull) hatte es in Suzuka auch schon im Vorjahr gegeben. Damals war Jules Bianchi in Suzuka bei Regen schwer verunglückt. Der Franzose erlag im heurigen Juli seinen Kopfverletzungen.

Für Red Bull gab es wieder einmal nichts zu holen. Der wegen seines Qualifying-Unfalls aus der Garage gestartete Daniil Kwjat kam lediglich auf Rang 13. Daniel Ricciardo (15.) musste wegen eines Reifenschadens nach einer Kollision mit Felipe Massa mit zerfetztem Reifen früh in die Box. Auch der aus der dritten Reihe losgefahrene Williams-Pilot Massa (17.) war aufgrund des Touchierens mit Ricciardo und des folgenden Reifenwechsels chancenlos.

Mitunter "peinlich" verlief der Grand Prix für McLaren, wie Fernando Alonso (11.) am Funk befand. Er fühle sich wie mit einem GP2-Motor, ließ der erboste Spanier sein vom japanischen Hersteller Honda ausgerüstetes Team mehrfach wissen. Nachher sprach er von einem "frustrierenden" Rennen.

Der nächste WM-Lauf findet am 11. Oktober in Sotschi (RUS) statt. Wolff warnte davor, anzunehmen, dass es in Russland wieder so reibungslos laufen wird. "In Sotschi hatten wir letztes Jahr Probleme, das ist dort ein eigenartiger, glatter Asphalt. Wir können nicht mehr davon ausgehen, dass diese ersten und zweiten Plätze immer so passieren."

(APA)

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