Brand: Fünf Tote in ehemaligem Streichelzoo

WIEN: BRAND IN WIEN-FAVORITEN - FUeNF VERKOHLTE LEICHEN GEFUNDEN
WIEN: BRAND IN WIEN-FAVORITEN - FUeNF VERKOHLTE LEICHEN GEFUNDENAPA/HERBERT P.OCZERET
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In der Nacht auf Freitag brannte die Mostschenke im Kurpark Oberlaa nieder. In der Ruine wurden fünf verkohlte Leichen entdeckt – darunter zwei junge Männer. Sie dürften beim Ausbruch des Feuers noch gelebt haben.

Wien. Bis 2014 war die Mostschenke im Kurpark Oberlaa ein beliebtes Ausflugsziel. Vor allem für Familien mit Kindern – dem Betrieb war nämlich ein Bauernhof mit Streichelzoo und Freizeitgelände angeschlossen. Nach dem Tod des Betreibers stand das Gebäude, das dem Stadtgartenamt gehört, leer. Seit Freitag ist es Unglücksort und Brandruine zugleich.

Nach dem Feuer, das Donnerstagabend ausgebrochen war, fand die Feuerwehr fünf verkohlte Leichen in der Ruine. Auf Grund des schlechten Zustands der Körper gestaltete sich die Identifizierung schwierig. Die Obduktion ergab am Abend: Zwei der Opfer waren Männer im Alter zwischen 17 und 25 Jahren. Bei ihnen wurden keine Hinweise auf Fremdverschulden festgestellt, sie dürften mit hoher Wahrscheinlichkeit beim Ausbruch des Feuers noch gelebt haben.

Alarmiert hat die Einsatzkräfte ein Passant, der am Donnerstag gegen 21.45 Uhr die Flammen als Erster bemerkte. Die Feuerwehr brauchte 60 Mann, ein Großtankfahrzeug und sieben Löschleitungen, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Da bereits angrenzende Bäume Feuer gefangen hatten, war es für die Einsatzkräfte eine Herausforderung, dass sich die Flammen nicht ausbreiteten. Erst Freitagmorgen gegen 3.30 Uhr war der Brand schließlich gelöscht. Zur Klärung der genauen Umstände des Vorfalls sind einige Rätsel zu lösen. Zum Beispiel, wie die Toten zuvor in das Gebäude gelangen konnten. Der 2014 verstorbene Betreiber der Mostschenke hatte Haus und Gelände vom Stadtgartenamt gepachtet, ehe es im Sommer 2015 wieder an die Stadt zurückging. Es war bis zuletzt ungenutzt und gesperrt, alle Türen und Fenster verplankt, das Grundstück mit einem Bauzaun gesichert. Außerdem soll das Areal regelmäßig von Mitarbeitern des Stadtgartenamts kontrolliert worden sein.
Spürhund schlug nicht an

Da das Gebäude relativ groß ist, kamen die Polizei bei der Spurensicherung nur langsam voran. „Auf der Suche nach Hinweisen drehen wir jedes Kohlenstück um“, so ein Polizist. Der Einsatz des Spürhundes brachte keine Hinweise auf Brandstiftung bzw. den Einsatz von Brandbeschleunigern. (awe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.10.2015)

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