A4-Flüchtlingsdrama: Vier Syrer werden in Wien beigesetzt

Arvchivbild: Ein Lkw mit 71 Toten wurde Ende August am Rand der Ostautobahn gefunden
Arvchivbild: Ein Lkw mit 71 Toten wurde Ende August am Rand der Ostautobahn gefunden(c) APA/HERBERT P. OCZERET
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Einige der 71 Toten, die in einem Lkw bei der Ostautobahn gefunden wurden, sind bereits in den Irak gebracht worden.

Vier der 71 Menschen, die Ende August tot in einem Schlepper-Lkw an der Ostautobahn (A4) im Burgenland entdeckt wurde, werden Mittwochnachmittag in Wien bestattet. Das gab die Islamische Glaubensgemeinschaft bekannt.

Die vier Syrer werden den Angaben zufolge auf dem Islamischen Friedhof in Wien-Liesing beigesetzt. "Drei Angehörige befinden sich derzeit in Wien und haben sich eine ehest mögliche Bestattung gewünscht, die nun nach der behördlichen Freigabe umgehend erfolgen soll", hieß es in einer Aussendung der Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ).

Die Obduktion der Leichen und die Identifizierung der in dem Kühl-Lkw erstickten Flüchtlinge hat geraume Zeit in Anspruch genommen. Etliche Opfer seien auf Wunsch der Hinterbliebenen bereits in den Irak überführt worden, teilte die IGGiÖ mit.

In Pannenbucht gefunden

Der Kühl-Lkw war am 27. August in einer Pannenbucht bei Parndorf gefunden worden, wo er bereits am Vortag abgestellt worden war. Die gerichtsmedizinischen Untersuchungen haben ergeben, dass die Menschen an Bord auf ungarischem Staatsgebiet erstickt waren.

Der 32-Jährige Lkw-Lenker befindet sich in Bulgarien in Haft. Seine Auslieferung an Österreich wurde vor wenigen Tage beschlossen. Seine Festnahme und die von fünf weiteren mutmaßlichen Mitgliedern einer Schlepperbande war binnen weniger Tage nach der Entdeckung der Tragödie erfolgt. Die anderen fünf Beschuldigten befinden sich in Ungarn in U-Haft.

(APA)

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