Frieze Art Fair

Die Londoner Frieze Art Fair hält viel Kunst für viel Geld parat. Doch rund um die Messe haben sich Parallelmessen mit spannender Kunst zu erschwinglichen Preisen etabliert.

Frieze, die Messe für zeitgenössische Kunst in London, ist inzwischen so allgegenwärtig geworden, dass daraus die Frieze Week wurde. Die diesjährige Messe, die vom 14. bis 17. Oktober stattfindet, ist die bisher größte. 294 Galerien werden in den beiden Zelten im Regent's Park ihre Ware feilbieten. Die Messe ist zum Event mit Glitzer- und Glamourfaktor geworden. Trophäensammler mit Budgets in der Größenordnung von Luxusjachten fallen in der Stadt ein, um Werke der heißesten Künstler als Erste zu ergattern. Abends trifft man sich bei Art-Partys, die von Luxuslabels wie Gucci gesponsert werden.

Neben der eigentlichen Messe haben sich zahlreiche Satellitenmessen angesiedelt. Die großen Auktionshäuser nützen ebenfalls die hohe Dichte an kaufkräftigem Publikum für Auktionen mit hochkarätiger, teurer Kunst, und Londoner Galerien und Institutionen stocken ihre Ware auf und bieten Sonderschauen. Leistbare Kunst. Auf der Frieze teure Kunst zu kaufen, ist einfach. Es zahlt sich aber aus, auch nach günstigerer Ware Ausschau zu halten, denn auch davon hat diese geballte Woche der Kunst viel zu bieten. Der eigentliche Primärmarkt mit ganz junger Kunst ist nicht teuer. Für 1000 Euro kann man viel versprechende Werke junger Künstler erwerben. Die Satellitenmessen sind eine gute Anlaufstelle dafür. Die Sunday Art Fair in der University of Westminster ist diesbezüglich einen Besuch wert. Sie konzentriert sich auf neue und aufstrebende Künstler und junge Galerien. Heuer zeigen 25 Galerien Soloshows und kuratierte Stände.

Ein weiterer Tipp ist The Other Art Fair, die sich während der Frieze Week in der Old Truman Brewery in East End ansiedelt. Bei der Messe stellen die Künstler selbst ihre Arbeiten aus, auf Galerien wird verzichtet. Für Qualität sorgt ein Auswahlkomitee. Dort findet man junge Talente, die noch nicht den Weg auf den Markt geschafft haben. Dafür bekommt man die Kunst zum Einkaufspreis, direkt vom Künstler. In der Old Truman Brewery findet man auch die Moniker Art Fair, die Project Spaces, Street-Art und junge Galerien vereint.

Schließlich sei noch Multiplied erwähnt. Diese Messe, die sich Editionen widmet, wird von Christie's South Kensington veranstaltet und bietet Druckgrafiken, digitale Kunst, 3-D-Multiples, Bücher und Fotografie. Hier findet man etablierte Künstler ebenso wie Junge.

Wer die Frieze Week voll auskosten möchte, ist also gut beraten, sich mit einem London A–Z und gutem Schuhwerk auszurüsten.

eva.komarek@wirtschaftsblatt.at

www.diepresse.com/kunstwerte

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.10.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.