Österreichischer Jihadist Mohamed M. von Interpol gesucht

Mohamed M. wird nun auch von Interpol gesucht.
Mohamed M. wird nun auch von Interpol gesucht.(c) Interpol
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Wegen Mordes, schwerer Körperverletzung und terroristischer Aktivitäten landete der 30-Jährige IS-Anhänger auf der Fahndungsliste.

Der aus Österreich stammende Islamist Mohamed M. wird nun von der internationalen Polizeiorganisation Interpol gesucht. Dem 30-Jährigen, 1,80 Meter großen Wiener werden Mord, schwere Körperverletzung und terroristische Aktivitäten vorgeworfen, wie es auf der Interpol-Homepage heißt. Aufgrund eines "IS"-Tötungsvideos ermittelt die Wiener Staatsanwaltschaft bereits seit dem Sommer gegen M.

Deutscher und Österreicher Islamist auf Video

Das Anfang August im Internet aufgetauchte Propagandavideo der Jihadistenorganisation "Islamischer Staat" (IS) zeigt zwei IS-Kämpfer, die zum Krieg gegen die "Ungläubigen" aufrufen und am Schluss zwei vor ihnen kniende Geisel erschießen.

Einer der beiden Jihadisten wurde von den deutschen Sicherheitsbehörden als der 28-Jährige Yamin A.-Z., ein aus Deutschland stammender Salafist, identifiziert. Beim zweiten IS-Kämpfer soll es sich um Mohamed M. handeln.

Da der österreichische Verfassungsschutz das erste komplett in deutscher Sprache gehaltene IS-Propagandavideo für echt hält, hat die Staatsanwaltschaft Wien Mitte August ihren damals bereits existierenden Haftbefehl gegen M. ausgeweitet. Jetzt wird gegen M. auch wegen Mordes ermittelt.

Mehrmals verurteilt

M., Sohn ägyptischer Einwanderer, wurde in Österreich bereits vor mehreren Jahren durch einen Prozess um ein Drohvideo gegen Österreich und Deutschland bekannt. Im September 2007 war der damals 22-Jährige gemeinsam mit seiner damaligen Ehefrau Mona S. verhaftet worden. In der Folge wurde M. wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung zu vier Jahren Haft verurteilt, S. bekam 22 Monate.

Nach seiner Freilassung 2011 veröffentlichte M. weitere Videos unter dem Pseudonym "Abu Usama al-Gharib", dann setzte er sich nach Deutschland und Ägypten ab. Später wurde er in der Türkei festgenommen, jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt. Seitdem wird er in Syrien vermutet.

(APA)

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