US-Polizei ruft zu Boykott von Tarantino-Filmen auf

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582504275(c) AFP (EDUARDO MUNOZ ALVAREZ)
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Regisseur Quentin Tarantino kritisierte Polizei-Gewalttaten und fordert schärfere Strafen. Mehrere Polizeigewerkschaften forderten den Boykott seiner Filme.

Star-Regisseur Quentin Tarantino hat sich unbeeindruckt von Aufrufen der US-Polizei zum Boykott seiner Filme gezeigt. Anstatt sich mit den Fällen von Polizeigewalt zu befassen, werde versucht, ihn einzuschüchtern und als Polizistenhasser darzustellen, sagte Tarantino der "Los Angeles Times" vom Dienstag. Dies sei aber nicht der Fall, betonte der Oscar-Gewinner.

Tarantino hatte unter anderem am 24. Oktober an einer Demonstration gegen Polizeigewalt in New York teilgenommen, bei der der Polizei Rassismus gegenüber Schwarzen und Latinos vorgeworfen wurde. Dabei hatte Tarantino gefordert, Gewalt von Polizisten schärfer zu ahnden. Die Betroffenen müssten bis heute nur selten Strafe fürchten, kritisierte der Regisseur von "Pulp Fiction" und "Reservoir Dogs".

Anschließend riefen Polizeigewerkschaften in mehreren Bundesstaaten dazu auf, Tarantinos Filme, vor allem den zu Weihnachten in den USA neu erscheinenden "The Hateful Eight", zu boykottieren. In Österreich kommt der Western am 29. Jänner 2016 in die Kinos.

"Ich bin kein Polizistenhasser"

Tarantino betonte in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der "Los Angeles Times", nicht prinzipiell gegen die Sicherheitskräfte zu sein. "Ich bin kein Polizistenhasser", sagte er. "Das ist eine falsche Darstellung. Und das ist verleumderisch." Offenbar versuchten Kreise, ihn mundtot zu machen, auch als Warnung für andere Prominente, vermutete er.

Tarantino äußerte sich zugleich bewundernd über die Polizisten, die die Demonstration begleitet hatten: "Sie haben uns beschützt und den Verkehr für uns gestoppt. Und sie haben ihre Aufgabe sehr respektvoll erledigt. Sie waren fantastisch", erklärte er. "Sie haben uns nicht verspottet. Sie haben nicht mit den Augen gerollt. Sie haben sich nicht über uns lustig gemacht. Sie haben uns nicht provoziert. Wir hatten das Recht, zu protestieren, und sie haben dieses Recht geschützt."

(APA/AFP)

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