Ian Fleming: James Bond hat lesbische Pussy Galore "geheilt"

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In London wird ein Brief des James-Bond-Autors versteigert, in dem er auf Kritik an der Entwicklung von Bond-Girl Pussy Galore eingeht.

Im November soll in London ein Brief versteigert werden, in dem Ian Fleming, der Autor der James-Bond-Serie, über seine Figur Pussy Galore schreibt: Das Bond-Girl, dem in dem Roman „Goldfinger“ eine lesbische Neigung attestiert wird, „brauchte nur den richtigen Mann“, schreibt der Autor, „um sie von ihrer psycho-pathologischen Krankheit zu heilen.“ Das Schreiben, das auch in der Sammlung von Flemings Bond-Briefen mit dem Titel „The Man With the Golden Typewriter“ enthalten ist, ist an einen Dr. Gibson gerichtet, berichten britische Medien. Dieser hatte es „frech“ gefunden, dass Fleming „eine kriminelle Lesbe in ein anhängliches Schätzchen (gezähmt von Bond)" verwandelt hat.

Der kritische Leser bezieht sich auf das Ende von „Goldfinger“. Bond sagt zu Galore, nachdem er sie geküsst hat: „Sie sagten, du magst nur Frauen“. Sie antwortet: „Ich habe vor dir noch keinen Mann getroffen“. Er verspricht ihr eine Portion „TLC“ (Tender Loving Care, also eine Einheit Zärtlichkeit), bevor sich die beiden leidenschaftlich küssen.

Im gleichnamigen Film mit Sean Connery als James Bond wurde Pussy Galore von Honor Blackman verkörpert. Darin ist sie die Pilotin von Bösewicht Auric Goldfinger (Gert Fröbe), unterliegt aber dem Charme des Geheimagenten und hilft ihm schließlich, seinen Widersacher zu bezwingen. Im neuen James-Bond-Roman "Trigger Mortis" von Anthony Horowitz feiert Galore übrigens ein kurzzeitiges Comeback.

Der Brief Flemings wird am 11. November versteigert. Der Schätzpreis liegt zwischen 3000 und 4000 britischen Pfund. Die Briefsammlung „The Man With the Golden Typewriter“ ist Anfang Oktober auf Englisch erschienen.

Der neue James-Bond-Film „Spectre“ kommt am Freitag in die österreichischen Kinos.

>> Bericht im "Guardian"

(Red.)

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