Dominic Thiem: "Ab in den Urlaub"

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Nach der hauchdünnen Niederlage gegen Kevin Anderson in Paris ist die Saison für Dominic Thiem zu Ende.

Die fünfte Saison als ATP-Profi ist für Dominic Thiem Geschichte. Ein nicht genützter Matchball bei 5:3 im zweiten Satz am späten Mittwochabend in Paris gegen Kevin Anderson (RSA) verhinderte die Verlängerung seiner ohnehin sehr erfolgreichen Saison. Der 22-jährige Thiem verlor gegen den Südafrikaner beim Masters-1000-Turnier hauchdünn nach 2:45 Stunden 7:6(3), 6:7(4), 6:7(5).

"Das Match war gut, (es) hat aber beim vierten Mal auch nicht sein sollen", resümierte Thiem nach seiner vierten Niederlage im vierten Spiel gegen den aktuell Weltranglisten-Zwölften. "Es war wirklich bitter, überhaupt nachdem ich im 2. Satz Matchbälle vergeben habe", gestand der Niederösterreicher, der allerdings nur einen Matchball vorgefunden hat. Bei 5:3 landete ein Rückhand-Cross-Ball nur knapp im Out, und Anderson zog den Kopf noch aus der Schlinge. Thiem verpasste damit ein Achtelfinal-Duell mit Rafael Nadal.

Um 0:27 Uhr am Donnerstag war nicht nur die Spätschicht für Thiem vorbei, sondern auch sein 30. und letztes ATP-Turnier in diesem Jahr. Ein Jahr, in dem Thiem nicht nur unmittelbar vor den French Open seinen ersten Tour-Titel in Nizza geholt hat. In Umag und Gstaad gewann er noch zwei weitere Siegerschecks. Schon im März hatte er mit dem Viertelfinale beim ATP-Masters-1000-Turnier in Miami gezeigt, dass man mit ihm rechnen kann. Zusätzlich verbuchte er auch noch Halbfinali in Kitzbühel und St. Petersburg.

Die fetten Punkte holen

Damit kletterte der Drittplatzierte der österreichischen Wahl zum "Sportler des Jahres" im ATP-Ranking bis auf Platz 18, aktuell ist er 19. Thiem verdoppelte in diesem Jahr sein Karriere-Preisgeld auf knapp über zwei Millionen US-Dollar (brutto), im Einzel bilanziert er mit 36:28-Siegen. "Jetzt freue ich mich schon auf ein paar 'Tennis-freie' Tage bevor ich dann wieder frisch und voll Elan in die Saison 2016 starten kann", verlautete Thiem auf seiner Facebook-Seite. Mit seinem Motivationswort "Bamos" sowie den hashtags "#dieSaisonistbeendet" und "#abindenUrlaub" zog sich Thiem sozusagen in die verdiente Pause zurück.

Nach dem Urlaub möchte sich Thiem wieder auf Teneriffa auf die Saison 2016 vorbereiten, die er mit den Turnieren in Brisbane, Sydney und den Australian Open in Melbourne beginnt. Sein Coach Günter Bresnik hält den Vorstoß seines Schützlings in die Top Ten für theoretisch möglich. "Aber ich gehe nicht davon aus, dass das nächstes Jahr der Fall sein wird, weil die vorne zu sehr einzementiert sind. Auch von hinten wird von ein paar Leuten Druck gemacht und man kann nicht davon ausgehen, dass er jedes Jahr drei Turniere gewinnt", sagte Bresnik zuletzt im APA-Interview in der Wiener Stadthalle.

Nicht müde zu betonen werden Bresnik und Thiem unisono, dass nun auch die Resultate bei den Masters-1000-Turnieren und den Grand Slams besser werden müssen. Dort gibt es die fetten Punkte zu holen und dort holt sich Thiem vor allem auch die Matchpraxis gegen die ganz Großen dieses Sports. Genau die fehlt ihm zum nächsten Ranglisten-Sprung - das Potenzial dazu hat er in dieser Saison mehr bewiesen als je zuvor.

(APA)

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