Manfred Scheuer neuer Bischof in Linz

Manfred Scheuer
Manfred Scheuer(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Tirols Bischof wechselt nach Linz. Gegen die Entscheidung hat der Ministerrat keine Einwände erhoben. Am Mittwoch verkündet Rom die Ernennung - und sich der Neue bereits dem oberösterreichischen Priesterrat vorstellen.

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Bereits am Mittwoch will sich Manfred Scheuer, der künftige Linzer Bischof, dem Priesterrat seiner neuen oberösterreichischen Diözese vorstellen. Wie es der Zufall will, versammelt sich dieses Beratungsgremium des Bischofs gerade morgen im Bildungshaus Schloß Puchberg, das nördlich von Wels liegt.

Die Übernahme der römisch-katholischen Diözese Linz durch den derzeitigen Innsbrucker Bischof Scheuer hat am Dienstag die Zustimmung der Bundesregierung erhalten. Kanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) bestätigten dies nach dem Ministerrat. Scheuer folgt - wie von der "Presse" angekündigt - Ludwig Schwarz nach, der nach Vollenden seines 75. Lebensjahres dem Kirchenrecht entsprechend Papst Franziskus um Rückzug ersucht hat. Scheuer ist seit 2003 Bischof der Diözese Innsbruck. Der 60-jährige gebürtige Oberösterreicher gilt als reformorientiert.

Die Bundesregierung hat laut Konkordat – Vertrag zwischen der Republik Österreich und dem Heiligen Stuhl – das Recht, Bedenken allgemeinpolitischer Natur gegen eine Bischofsernennung zu erheben. Dies ist bisher freilich noch nie geschehen. Und selbst wenn die Regierung derartige Bedenken im Ministerrat erhebt, hat sie kein Vetorecht.

Der Papst könnte sich darüber hinweg setzen. Lediglich in den 1980er und 1990er Jahren hat die damalige ÖVP-Spitze dem Nuntius gegenüber angedroht, bei einer allfälligen Ernennung des streitbaren mittlerweile verstorbenen Bischofs Kurt Krenn zum Erzbischof von Wien derartige Bedenken offiziell zu äußern.

Kein Kommentar aus Innsbruck

In der Diözese Innsbruck wollte man den avisierten Scheuer-Wechsel am Dienstag vorerst nicht kommentieren. Man warte die offizielle Ernennung durch Rom ab, hieß es gegenüber der Austria Presseagentur noch vor der Bestätigung durch den Ministerrat.

Voraussichtlich zwei Monate werde Scheuer wohl noch Innsbrucker Diözesanbischof bleiben. Erst dann sei mit einem Diözesanadministrator zu rechnen. Für Spekulationen über die Scheuer-Nachfolge in Innsbruck sei es noch zu früh, erklärten Insider.

(d.n./APA)

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