Basketball: Der große Wurf in die Geschichtsbücher

Stephen Curry ist ein Erfolgsgarant der Warriors und spielt derzeit in Topform.
Stephen Curry ist ein Erfolgsgarant der Warriors und spielt derzeit in Topform.(c) APA/EPA/JOHN G. MABANGLO (JOHN G. MABANGLO)
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Die Golden State Warriors dominieren die NBA und greifen nach dem rekordträchtigen 16. Sieg in Folge.

Oakland. Die Golden State Warriors sind in der nordamerikanischen Basketballliga NBA auch in der neuen Spielzeit das Maß der Dinge. Die ersten 15 Saisonspiele hat der amtierende Meister allesamt gewonnen und damit die Bestmarke der Washington Capitals (1948/1949) und Houston Rockets (1993/1994) eingestellt. Der beste Auftakt eines Titelverteidigers ist den Warriors bereits gelungen, im heutigen Heimspiel gegen die Los Angeles Lakers soll auch der Ligarekord fallen.

„Natürlich ist das für uns ein großes Ziel. Es wäre ein Riesenerfolg, etwas zu erreichen, was davor noch nie in der Geschichte geschafft wurde“, meinte Spielmacher Stephen Curry. Bereits in der vergangenen Saison zum „Most Valuable Player“ gewählt, hat der 27-Jährige über den Sommer hart an sich gearbeitet und spielt derzeit wie von einem anderen Stern. Lag sein Schnitt 2014/15 bei 23,8 Punkten pro Spiel, hält er aktuell bei 32,7 – und das, obwohl ihn die gegnerischen Verteidigungen genauer denn je decken. Es klingt daher wie eine Drohung, wenn Curry wie zuletzt ankündigt: „Ich kann noch besser werden.“

Zum Höhenflug angesetzt haben die Warriors ohne ihr Mastermind: Meistertrainer Steve Kerr laboriert nach wie vor an den Nachwehen zweier schwerer Rückenoperationen im Sommer. „Ich habe andauernd Kopfschmerzen und bin nicht in der Lage, das Team zu führen“, gestand der 50-Jährige kürzlich. Seine Rückkehr an die Seitenlinie ist nicht absehbar. Die Geschicke auf der Trainerbank leitet daher Luke Walton. „Ich spreche jeden Tag mit Steve, sowohl über Trainingsdetails als auch über einzelne Spielzüge – es ist natürlich sein Team“, betonte der 35-Jährige und nahm es gelassen, dass auch der historische Erfolg offiziell nicht seinem Namen gutgeschrieben würde. „Wir gewinnen, der Rest interessiert niemanden.“

Das Erfolgsgeheimnis ist für Curry leicht erklärt: „Wir sind wie Brüder. Jeder bekommt auf dem Platz den gleichen Rückhalt zu spüren, egal ob für 30 oder zwei Minuten.“ Mit Draymond Green und Klay Thompson hat der Superstar zudem zwei kongeniale Partner, wobei Letzterer noch nicht einmal zur Topform der Vorsaison gefunden hat. Gemeinsam mit Andre Iguodala und Harrison Barnes bildet das Trio das „tödliche Line-up“, das zugleich eines der kleinsten ist: Mit 204 cm ist Green schon der Größte im Quintett. Die Vorzüge liegen für Thompson klar auf der Hand: „Schnell, flink, beweglich.“

Ob dieser Dominanz haben Vergleiche mit dem legendären Chicago-Bulls-Team um Michael Jordan, das 1995/96 72 von 82 Saisonspielen (mit Point-Guard Kerr) gewann, längst begonnen. Ob Curry und sein Team ähnliche Sphären erreichen werden, wird die Saison weisen. Der erste Meilenstein dazu könnte schon heute gelingen. (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.11.2015)

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