Verkehrsunfall: 20-Jähriger stirbt bei Straßenrennen

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Der Autolenker prallte am Sonntagabend bei einem illegalen Straßenrennen auf dem Gaudenzdorfer Gürtel in Wien Meidling gegen einen Lkw.

Wien. Ein 20 Jahre alter Autofahrer ist Sonntagabend bei einem Unfall am Gaudenzdorfer Gürtel in Wien Meidling ums Leben gekommen. Sein gleichaltriger Beifahrer liegt schwer verletzt im Spital. Mehrere Zeugen wollen beobachtet haben, dass der junge Mann und ein noch unbekannter Lenker, beide am Steuer eines BMW, ein illegales Rennen ausgetragen hätten.

„Passanten und andere Autofahrer haben zwei Fahrzeuge beobachtet, die am Gaudenzdorfer Gürtel stadtauswärts an der Kreuzung mit der Herthergasse angehalten hatten. Als die Ampel grün zeigte, hätten beide Wagen stark beschleunigt und seien dann mit weit überhöhter Geschwindigkeit nebeneinander hergefahren“, berichtete eine Polizeisprecherin. Der 20-Jährige habe dann die Kontrolle über seinen BMW verloren. Das Auto prallte gegen einen geparkten Lkw. „Der Lenker ist noch am Unfallort an seinen Verletzungen gestorben“, sagte der Sprecher der Berufsrettung Wien. „Der zweite Patient hat schwere Kopfverletzungen, Brüche und Prellungen erlitten.“ Der Lenker des zweiten BMW hatte nicht angehalten. Die Polizei sucht nach dem Unbekannten, um mit seiner Hilfe den Unfallhergang zu klären. Illegale Straßenrennen beschäftigen in Wien immer wieder die Polizei. Beliebte Treffpunkte sind etwa Tankstellen in der Triester Straße, im Gewerbepark Stadlau und auf der Heiligenstädter Straße.

Ermittlungen eingestellt

Nach dem Verkehrsunfall auf der Großglockner Hochalpenstraße im vergangenen Juli, bei dem zwei Briten ums Leben kamen, wurden die Ermittlungen gegen den Lenker eines nachfolgenden Fahrzeuges wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer eingestellt. Das teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg am Montag mit. Bei dem Unfall verlor ein 22-jähriger Brite am Fuscher Törl (2428 Meter Seehöhe) in einer Linkskurve die Kontrolle über seinen PS-starken Seat Leon. Der Wagen stürzte rund 400 Höhenmeter ab. Für den Lenker und seinen 25-jährigen Beifahrer kam jede Hilfe zu spät. Augenzeugen schilderten nach dem Unfall, dass sich die Lenker ein Straßenrennen geliefert hätten.

Ein Unfallzeuge schilderte der Polizei zudem, dass der 42-Jährige einige Sekunden nach dem Absturz die Unfallstelle passiert habe. Der Porschefahrer sei so schnell unterwegs gewesen, dass er nur mit Mühe und Not die Straße zu Fuß habe überqueren können. Der Bezirksanwalt kam aber zum Schluss, dass eine konkrete Gefährdung nicht nachweisbar sei. Schon kurz nach dem Unfall stand für die Staatsanwaltschaft fest, dass der 42-Jährige nicht unmittelbar am Unfall beteiligt war und keine Schuld daran hatte. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.11.2015)

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