Paris: Helfer der Attentäter von Justiz befragt

FRANCE PARIS ATTACKS
FRANCE PARIS ATTACKS(c) APA/EPA/FRANCIS PELLIER/DICOM/MI (FRANCIS PELLIER/DICOM/MINISTRY O)
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Mann gewährte Drahtzieher Abaaoud Unterschlupf.

Paris/Brüssel. Die europaweite, hektische Suche nach möglichen Komplizen der Attentäter von Paris geht weiter: Am Dienstag wurde ein mutmaßlicher Unterstützer der Terroristen an die Justiz überstellt. Jawad Bendaoud soll dem Drahtzieher des Massakers, dem Islamisten Abdelhamid Abaaoud, die Wohnung im Pariser Vorort Saint-Denis zur Verfügung gestellt haben.

Bendaoud wurde vergangene Woche nahe der Wohnung festgenommen, während Sondereinheiten das Gebäude stürmten. Dabei starben Abaaoud, dessen Cousine Hasna Aitboulahcen und ein bisher nicht identifizierter Mann, der sich offenbar in die Luft sprengte. Bendaoud sagte am Tag seiner Festnahme, er habe auf Bitten eines Freundes zwei seiner Kumpel aus Belgien in seiner Wohnung untergebracht. „Ich wusste nicht, dass es Terroristen waren.“

Viele Fragezeichen gibt es außerdem, was den Fund eines möglichen Sprengstoffgürtels in einer Mülltonne im Pariser Vorort Montrouge am Montag angeht. Ein Müllmann hatte ihn entdeckt. Die Pariser Staatsanwaltschaft wollte sich gestern in einer Pressekonferenz zum Ermittlungsstand äußern. Gesucht wird weiterhin nach dem Bruder von einem der Attentäter, Salah Abdeslam. Eine Spur führt nach Deutschland: Untersucht wurde eine verdächtige Adresse im Kreis Minden-Lübbecke in Ostwestfalen.

Für Angst sorgte gestern in Paris kurzfristig ein verdächtiges Paket am Platz der Republik. Wegen Bombenalarms wurde der Platz gesperrt. Es handelte sich um einen falschen Alarm. In Brüssel gilt indes maximale Terrorwarnstufe bis zum Montag. Sie war am Samstag ausgerufen worden, weil die Regierung ähnliche Anschläge wie in Paris befürchtet. Gefahndet wird nach mehreren Terrorverdächtigen. (ag.)

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("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.11.2015)

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